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Unternehmen und Märkte

Worauf sollte man beim Kauf eines ETFs achten?

Worauf sollte man beim Kauf eines ETFs achten?
Bild: Unsplash/Micheile Henderson

Gerade wenn man erstmalig an die Börsen gehen möchte, dann sind ETFs («Exchange Traded Fund») eine sehr gute Wahl, da sie günstig und transparent sind. Dank eines ETFs wird das Kapital zugleich sehr breit über den Markt gestreut.

Mit ETFs hat man sich für eine einfache Art des Handels entschieden. Hier finden sich alle Momentum ETFs  im Vergleich. Gerade wenn es darum geht, gute und hohe Renditen zu erwirtschaften, haben sich besonders die ETFs als sehr lukrativ erwiesen.

Was genau sind ETFs?

ETFs werden als passive Investmentfonds gemanagt und sie basieren immer auf der genauen Nachbildung des zugrunde liegenden Indexes. Als Anleger hat man die Möglichkeit, so sein Depot zu diversifizieren und von der Wertentwicklung der im Index enthaltenen Aktien zu profitieren. Durch die Anlehnung an den Index sieht man, wie der Fonds analog der Indexentwicklung wächst. Der Anleger erhält über sein Investment stets einen guten und vor allem aktuellen Überblick.

Neben den reinen Aktien-ETFs finden sich am Markt aber auch immer mehr Anleihe-ETFs und Rohstoff-ETFs. So lässt sich auf einfache Art und Weise für eine noch breitere Diversifizierung des Portfolios sorgen.

Worauf soll man bei den ETFs achten?

Wie überall anders auch, gibt es zwischen den ETF-Anbietern Unterschiede. Das betrifft beispielsweise die Gebühren, die man unbedingt im Auge behalten sollte. Doch es ist auch sehr wichtig, auf die folgenden drei Kennzahlen zu achten. Dazu gehören der TER (Total Expense Ratio) also die Gesamtkostenquote. Gemeint sind damit die jährlichen Verwaltungskosten des Indexfonds.

Eine weitere wichtige Kennzahl ist die TD (Tracking Difference). Die Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie weit die Wertentwicklung des ETF von der des Marktindexes abweicht. Das bedeutet, wenn der MSCI-World eine Rendite von 7 Prozent erreicht und der ETF erreicht aber nur eine Rendite von 6,8 Prozent , dann liegt die TD bei 0,2 Prozent .

Die TD drückt auch gleichzeitig die realen Kosten eines ETFs aus. Am leichtesten ist es, diesen Wert zu ermitteln, indem man den Chart des Marktindexes mit dem des ETFs vergleicht. Um eine valide Datengrundlage zu erhalten, sollte man am besten einen Zeitraum von über fünf Jahren wählen.

Drittens spielen die sonstigen Kosten bei der Wahl eines ETFs eine weitere wichtige Rolle, nicht selten wird dieser Faktor aber einfach unterschätzt. Zu den laufenden Kosten rechnet man auch die Depot- und Ordergebühren.

Ausschüttende und thesaurierende ETFs

Bei den ausschüttenden ETFs werden die eingesammelten Dividenden direkt an den Anleger ausgeschüttet. Anleger, für die ein laufender Cashflow wichtig ist, sollten sich entsprechend für die ausschüttenden ETFs entscheiden. Diese Dividendenzahlungen eignen sich sehr gut dazu, sie zum Beispiel in andere ETFs oder auch in Einzelaktien zu reinvestieren.

Bei den thesaurierenden ETFs werden die Dividendenzahlungen unmittelbar reinvestiert. Das sorgt natürlich dafür, dass man unmittelbar vom Zinseszinseffekt profitiert. Für den langfristigen Vermögensaufbau ist das eine optimale Strategie.

Die einen sagen Typsache, die anderen betiteln es als Geschmackssache, welche Form der ETFs man hier wählt.

Es sei aber noch erwähnt, dass für all jene, die sich nicht so gerne und so intensiv mit ihrer Anlage beschäftigen wollen, die thesaurierenden ETFs sicher eine gute Wahl sind, da hier der Vermögensaufbau quasi auf Auto-Pilot gestellt ist.

Marktindex: Drei Methoden

Physische Replikation: Hier wird der Index genau angeschaut und durch den Kauf und die Gewichtung der Wertpapiere exakt nachgebildet. Handelt es sich um einen Aktienindex wie zum Beispiel dem DAX, welcher aus 30 Aktien besteht, ist die Replikation sehr kostengünstig. Anders verhält es sich jedoch bei größeren Indizes, denn hier lohnt sich diese Replikationsmethode nicht.

Sampling: Bei diesen grossen Indizes wird die Sampling-Methode angewandt. Hier beschränken sich die ETF-Anbieter auf Wertpapiere mit einer wesentlichen Gewichtung und einer hohen Liquidität. Das bedeutet, dass beispielswiese Aktien mit einer Gewichtung von 0,02 Prozent gar nicht erst aufgenommen werden.

Synthetische Replikation: Die notwendigen Zahlungsströme für die Wertentwicklung des Index bekommen die synthetisch replizierenden ETFs über Swap-Geschäfte von einer weiteren Partei. Für gewöhnlich handelt es sich um die Muttergesellschaft des ETF-Anbieters.

Die Sparplanfähigkeit von ETFs

Wer sich für einen Sparplan entschieden hat, der hat auch seine Geldanlage automatisiert. Ein vorher festgelegter Betrag wird dann vom Referenzkonto auf das Depot abgebucht.

Wer an sparplanfähigen ETFs interessiert ist, sollte den Broker dahingehend vor der Depoteröffnung genau überprüfen.

Das finanzielle Ziel ist entscheidend

Wer sich für einen ETF-Sparplan entscheidet, sollte zunächst festlegen, um welches finanzielle Ziel es sich handelt. Gemeint ist, soll zum Beispiel ein Auto gekauft werden oder handelt es sich eher um den Vermögensaufbau. So breit gefächert die Sparziele letztlich sind, so individuell ist die finanzielle Herangehensweise.

Für langfristige Anlagepläne mit einem Zeitraum ab 10 Jahre oder sogar 15 Jahre sind die ETF-Sparpläne sehr geeignet. Je länger der Vermögensbau, desto mehr Rendite kann erwirtschaftet werden.

Bereits mit einer Investitionssumme von 25 Euro im Monat kann man bei ETF-Sparplänen einsteigen. Klar ist aber, dass diese Summe für die Realisierung einer möglichst hohen Rendite auf Dauer nicht ausreichen wird, aber sie ist in jedem Fall ein sehr guter Anfang. Wie hoch die Sparrate sein soll, hängt von den persönlichen finanziellen Möglichkeiten ab, denn schließlich gilt es immer darauf zu achten, dass die Summe nicht zu hoch angesetzt wird und das Alltagsleben beeinträchtigt.

Der Index des ETFs

Ist die Sparsumme festgelegt geht es im nächsten Schritt um die Produktsuche. Ein Start mit ETFs auf Aktienindizes ist sehr empfehlenswert. Aktien bringen gerade auf lange Sicht die höchsten Renditen.

Der abgebildete Index sollte breit über Regionen und Branchen gestreut sein. Im Klassiker, dem MSCI World sind knapp 1600 Unternehmen aus 23 Industrieländern enthalten. Zusätzlich bietet es sich an, auf den MSCI Emerging Markets (Schwellenländer) zu setzen, weil somit ein grosser Teil der globalen Marktkapitalisierung abgedeckt ist.

Bestimmung des ETF-Sparplans

Nachdem der gewünschte Index gefunden ist, muss nun noch der passende ETF gefunden werden. Besonders bei den bekannten Indizes, wie zum Beispiel der MSCI World, stehen für gewöhnlich mehrere ETF-Anbieter zur Auswahl. Ist das Depot eröffnet, der ETF ausgewählt und die Sparrate bestimmt, kann es auch sofort losgehen.