Im vergangenen Jahr haben die 1000 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland 51,69 Milliarden Euro erwirtschaftet. Verglichen mit dem Vorjahr (46,00 Mrd. Euro) entspricht das einem Umsatzwachstum von 12,4 Prozent. Die Top 10 verbuchen zusammen 40,2 Prozent des Gesamtumsatzes, was 20,79 Milliarden Euro entspricht. Ein knappes Drittel (32,4 Prozent) des Umsatzes der Top 1000 bzw. 16,74 Milliarden Euro ging auf das Konto der Online-Shops der Ränge 11 bis 100. Die Ränge 101 bis 500 kommen zusammen auf einen Umsatzanteil von 20,7 Prozent. Das entspricht 10,70 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2019. Die Shops auf den Rängen 501 bis 1000 haben die übrigen 3,46 Milliarden Euro erwirtschaftet und teilen damit einen Umsatzanteil von 6,7 Prozent unter sich auf.
Generalisten
Generalisten sind mit einem Anteil von 35,5 Prozent (Umsatz: 18,35 Mrd. Euro) am häufigsten unter den 1.000 umsatzstärksten Shops zu finden. Unter den Spezialisten sind die Produktsegmente Bekleidung (Umsatzanteil: 17,6 Prozent / Umsatz: 9,11 Mrd. Euro) und Unterhaltungselektronik (Umsatzanteil: 14,5 Prozent / Umsatz: 7,48 Mrd. Euro) am häufigsten vertreten. Alle weiteren Produktsegmente wie Drogerie & Gesundheit (Umsatzanteil: 5,9 Prozent) und Lebensmittel & Getränke (Umsatzanteil: 1,6 Prozent) haben nur einen einstelligen Umsatzanteil unter 6 Prozent erreicht.
Mehr Selbstabholung
Aufgrund des immer weiter zunehmenden Versand- sowie Verkehrsaufkommens, insbesondere in Innenstädten, wird es für Handelsunternehmen immer wichtiger alternative Versand- und Zustellarten anzubieten. So haben die KundInnen mittlerweile bei mehr als der Hälfte (53,9 Prozent) der Top-1000-Online-Shops die Möglichkeit die bestellte Ware in einem stationären Laden (Click & Collect), an einer Paketstation wie DHL Packstation und Amazon Locker oder an einem Abhollager entgegenzunehmen. Im Vergleich zum Vorjahr bieten damit 230 weitere Shops diesen Service an.
Paketstationen bieten Kunden die Flexibilität, Sendungen rund um die Uhr eigenständig abzuholen und lassen sie dadurch unabhängiger von der Bereitschaft Dritter werden. «Die letzte Meile mit der im besten Fall erfolgreichen Zustellung ist und bleibt eine grosse logistische Herausforderung für die gesamte Branche. Ihre Optimierung wird zukünftig über die Wettbewerbsfähigkeit von Handelsunternehmen entscheiden», so Lars Hofacker, Leiter Forschungsbereich E-Commerce.
Online zieht an
Corona hat das Einkaufsverhalten in diesem Jahr stark verändert, wodurch ein positiver Effekt auf den Onlinehandel zu erwarten ist. So geht der Großteil der Befragten auch für das Umsatzjahr 2020 von einem weiteren Wachstum des E-Commerce-Markts aus. 80,0 Prozent der befragten Handelsunternehmen rechnen mit einem Umsatzwachstum für ihren Online-Shop in diesem Jahr. 63,8 Prozent rechnen sogar mit einem starken Wachstum. Nina Langer, Projektleiterin Forschungsbereich E-Commerce im EHI, prognostiziert dementsprechend: «Der E-Commerce ist in diesem Jahr mit den besonderen Umständen deutlicher Treiber für Wachstum im Handel.»
Die gesamte Studie über die Top-1000-Online-Shops ist im EHI-Verlag sowie bei statista.de erhältlich.