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Unternehmen und Märkte

Swiss Retail Federation verstärkt sich

Die Swiss Retail Federation hat am 20. Mai 2021 ihre 82. Mitgliederversammlung durchgeführt. Nach dem herausfordernden Corona-Jahr 2020 hat sich der Verband, der den schweizerischen Detailhandel ohne die Grossverteiler vertritt, personell verstärkt und seinen Vorstand mit erfahrenen Detailhandels-Experten bestückt.

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie konnten die Mitglieder der Swiss Retail Federation - wie bereits im letzten Jahr - ihre Mitgliederversammlung auch 2021 nicht als physische Veranstaltung abhalten. Um die Mitglieder und Gäste wenigstens virtuell zusammenzubringen, wurde kurzerhand ein digitaler Mitgliederanlass mit zwei spannenden Referaten organisiert. Die Mitgliederversammlung wurde in schriftlicher Form abgehalten.  

Detailhandelsexperten in Vorstand gewählt

Auf schriftlichem Weg haben die Mitglieder der Swiss Retail Federation Simon Wirth, Country Marketing Manager und Mitglied Geschäftsleitung der Ikea AG, als Vorstandsmitglied bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurden zudem vier ausgewiesene Kenner der Detailhandelsbranche: Stefan Kopp (CFO der Lidl Schweiz AG), Dominique Locher (Investor und Spezialist im E-Food/E-Commerce-Bereich), Christian Malzach (CEO der Fressnapf Schweiz AG) und Jerôme Meyer (CEO der Aldi Suisse AG).

Dagmar T. Jenni, Direktorin der Swiss Retail Federation, erklärte dazu: «Wir freuen uns, dass wir den Vorstand der Swiss Retail Federation mit diesen ausgewiesenen Detailhandelsexperten weiter stärken und verbreitern konnten».

Die Zukunft nach der Krise

Die Präsidentin der Swiss Retail Federation und Nationalrätin, Christa Markwalder gab den Teilnehmenden eine spannende Retrospektive aus politischer Sicht zum Thema Krisenmanagement und wie der Detailhandel in der Corona-Pandemie seine Interessen wahren konnte.

Insbesondere war die Swiss Retail Federation während der gesamten Corona-Krise stets in engem und konstruktivem Dialog mit der Politik und den Fachleuten, um die Interessen des Detailhandels zu vertreten. Dies hat dazu beigetragen, dass der Detailhandel diese Krise bis anhin, verglichen mit anderen Branchen, relativ gut überstehen konnte.

Zusammenfasend zeigte Christa Markwalder drei wichtige Learnings für die Zukunft auf: «Wir müssen in Zukunft besser auf eine Pandemie vorbereitet sein, das heisst Pandemiepläne und Epidemiegesetz dürfen nicht nur auf dem Papier vorliegen, sondern müssen umgesetzt sein, damit Materialien (wie Ethanol, Masken et cetera) in genügender Menge und Qualität vorliegen.

«Weiter müssen wir die Zusammenarbeit fördern, auch international, vor allem im Bereich der Wissenschaft. Und nicht zuletzt müssen wir uns institutionelle Fragen stellen, etwa wie Bund und Kantone gemeinsam auf solche Krisen reagieren sollen aber auch, welche Möglichkeiten bestehen, um dieses institutionelle Zusammenspiel bestmöglichst funktionieren zu lassen», so Markwalder.

Renaissance des Detailhandels

Dominique Locher, Unternehmer und Investor (unter anderen bei Farmy.ch und bei Jiffy) erzählte den Teilnehmenden auf fesselnde Weise von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Transformation des Detailhandels im Food-Bereich.

«Der stete Wandel ist kein neues Phänomen – doch tritt er heute enorm beschleunigt auf. Und verschiebt die Macht weg von Handel und Produktion hin zu den Konsumenten. Aus dem Point Of Sale (POS) wird ein Process of Sale – die Übergänge zwischen Information, Selektion und Kaufentscheid verschwimmen. Produktgestaltung, Preise und Öffnungszeiten sind nicht mehr gegeben.»

Der Kunde kombiniere Kanäle und bewege sich immer mehr von Offline zu Online, so Locher. Und fügte hinzu: «Die Pandemie wirkte wie ein Erwachungskuss aus dem Dornröschenschlaf für die E-Food-Welt, und hat so Dinge innert weniger Monate, ja sogar Wochen beschleunigt, die normalerweise ein Jahrzehnt dauern würden. Eine Renaissance des Detailhandels ist in vollem Gange».

www.swiss-retail.ch