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Unternehmen und Märkte

Sun-Snack: «Das Beste ist grad gut genug»

Das eigenständige Familienunternehmen Sun-Snack AG mit Sitz in St. Margrethen – 1847 als Kolonialwarenhandlung gegründet – importiert aus rund 40 Ländern Trockenfrüchte, Nüsse und Kerne von hoher Qualität. Die erlesenen Naturprodukte werden ausschliesslich in der Schweiz verarbeitet und veredelt.

«Nein, ich kann Ihnen heute nicht alles über alle Produkte erzählen. Aber da Sie grad jetzt kommen, bieten sich beispielsweise die soeben frisch eingetroffenen Feigen als Thema an.» So Markus Tobler, Leiter Verkauf und Marketing von Sun-Snack im sonnenverwöhnten Rheintal. «Unsere Feigen stammen aus den bergigen Hochlagen im sonnigen Südwesten der Türkei. Hier im Rheintal können wir ja leider nicht grossflächig Feigen anbauen, aber immerhin nutzen wir die Sonne für unsere Photovoltaik.


Die Nische gefunden

Die Firma Sun-Snack wurde ursprünglich im Jahr 1847 als klassische Kolonialwarenhandlung ins Leben gerufen, damals noch unter dem Namen «Buob Kolonialwaren en gros». Die alteingesessene Firma handelte mit Honig, Reis, verschiedenen Bohnenarten und betrieb eine eigene Kaffeerösterei.

Fast 150 Jahre später, im Jahr 1993 nämlich, kaufte die Familie des jetzigen Geschäftsleiters Reto Ulrich die Firma «Hans Buob AG». 1999 erfolgte dann die Namensänderung in Sun-Snack AG. Für Reto Ulrich und seine Familie war schon zum Zeitpunkt der Kaufüberlegungen der Firma Hans Buob klar, wohin die Reise des Unternehmens einst führen würde: «Der Kolonialwarenhandel war nicht gerade das Geschäftsfeld, das uns interessierte. Wir erkannten schnell, dass wir mit Tro­cken­früchten und Nüssen eine Nische gefunden hatten. Bereits damals vor 26 Jahren kamen Trendthemen wie gesunde Ernährung und Fitness auf.» Und so kam es, dass Sun-Snack sich konsequent auf die Nische mit Trockenfrüchten, Nüssen und Kernen spezialisierte – mit Erfolg.

120 Basisprodukte

Bestand damals das Sortiment aus circa 30 Positionen an Trockenfrüchten und Nüssen, so umfasst dieses heute rund 120 Produkte. Die durch Trocknung konservierten Früchte, Nüsse und Kerne sind bei der Kundschaft nicht nur sehr beliebt, sondern auch äusserst vielfältig einsetzbar: in Müslis, in flüssiger Schokolade, in Käsegerichten, sogar in Würsten- und Fleischgerichten (Schwedenbraten). War früher das Geschäft mit Trockenfrüchten ein reines Saisongeschäft (von September bis maximal April/Mai), so ist dieses heute ein Ganzjahresgeschäft.

Trockenfrüchte, Nüsse und Kerne sind nicht nur ein ideales und vielseitiges Nahrungsmittel, sie versorgen den Körper auch mit schnell verfügbarer Energie und sind ein wichtiger Hauptbestandteil für eine ausgewogene Ernährung. 

Sun-Snack importiert seine Naturprodukte wie beispielsweise Feigen, Macadamia-Nüsse, getrocknete Kiwis oder Goji-Beeren aus rund 40 Ländern. Die Beschaffung der Naturprodukte durch Sun-Snack basiert dabei auf fundierten Kenntnissen und dem Verständnis der Märkte und Mentalitäten in den Herkunftsländern. Dabei bevorzugt das Unternehmen den direkten Einkauf bei den jeweiligen Partnern. Derzeit bezieht die Firma Trockenfrüchte, Nüsse und Kerne aus über 40 Ländern weltweit.

Lagerung und Flexibilität

Nebst genauen Eigenkontrollen lässt das St. Margrethener Unternehmen seine Produkte bereits am Ursprungsort im Labor analysieren – dies, um die hauseigenen Produktspezifikationen einzuhalten und die gesetzlichen Vorgaben sicherzustellen. Bei der Lagerung wird darauf geachtet, dass für jedes Produkt optimale klimatische Lagerbedingungen gewährleistet sind.

Generell würden sich Trockenfrüchte und Nüsse bei trockener, kühler und luftiger Lagerung bei konstanten Temperaturen am besten halten, so Verkaufs- und Marketing-Leiter Markus Tobler. Sämtliche der 120 Basisprodukte sind in St. Margarethen im eigenen Lager vorrätig – was den nicht unwichtigen Vorteil hat, dass die Firma Sun-Snack AG die Kontrolle in den eigenen Händen hat sowie Kunden unkompliziert und bei Bedarf sofort just-in-time beliefert werden können.

Qualität muss stimmen

Die Qualität der Produkte ist für Sun-Snack das A und O, so Geschäftsleiter Ulrich: «Die Qualität der Produkte muss einfach stimmen. Bei der Qualität machen wir keine Kompromisse. Denn Rohware ist unser wichtigstes Gut.» Die Beschaffung der Ware, beziehungsweise der Wareneingang mit qualitativ einwandfreien Produkten ist denn auch von absolut zen­traler Bedeutung. Wenn die Rohware beim Wareneingang qualitativ mangelhaft ist, so bleibe Sun-Snack lediglich noch die Möglichkeit, das Produkt vorübergehend nicht anzubieten. «Schliesslich können wir in so einem Fall beispielweise bei einer getrockneteten Feige kein Re-work vornehmen, geschweige denn das Rohprodukt manipulieren», so Ulrich.

Neben der Produktqualität bietet Sun-Snack auch Dienstleistungen wie Qualitäts-Garantie, Überprüfung der Frische der Rohprodukte bei den Kunden oder Laboranalysen an. Als Lebensmittelbetrieb ist die Firma nach sämtlichen Standards wie ISO 9001 (Qualitätsmanagement-System), HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points), FSSC 22 000 (Food Safety System Certification) oder die Schweizerische Bio-Verordnung CH-BIO zertifiziert.

Kundenbedürfnisse

 Das Konsumverhalten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Konsumenten/Innen verpflegen sich heute immer mehr in Convenience-Shops an stark frequentierten Orten und finden dort eine grosse Auswahl an Produkten für den täglichen Bedarf. Mit unseren praktischen, wiederverwertbaren Cups konnten wir in den letzten Jahren diesem Konsumentenbedürfnis gerecht werden. Die Cups sind wiederverschliessbar und können überall mitgenommen werden. Hinzu kommt, dass wir unser Produktsortiment diesem Trend angepasst und die Portionengrösse optimiert haben.  Apropos Stichwort Produktsortiment: Die Firma Sun-Snack  AG führt in ihrem Sortiment die zwei Eigenmarken «Bio Sun-Snack» (Produkte aus kontrolliert bio­logischem Anbau) und «Sun-Snack» (Trockenfrüchte, Nüsse und Kerne aus konventionellem Anbau). Der jährliche Warenumschlag liegt bei rund 4000 Tonnen.

Diverse Absatzkanäle

Zu den Absatzkanälen der Naturerzeugnisse von Sun-Snack gehören der Detailhandel (vom Tante-Emma-Laden bis zu den Grossverteilern) und der Grosshandel (Gastronomie oder Cash-and-Carry-Grossmärkte), die Convenience-Indus­trie, der Lebens­mittel­verar­beitungssektor sowie die Pharma- und Kosmetikindustrie. Gerade was den letztgenannten Bereich betrifft, so kann das ein Hustensirup mit getrockneten Feigen als Basismaterial oder ein Shampoo mit Kiwi-Aroma sein.