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Unternehmen und Märkte

Showtime in Frankfurt: Besucherplus und gestiegene Internationalität auf der Ambiente 2016

Nach dem Erfolg von Dolce Vita am Main steht die globale Erfolgsplattform der Konsumgüterindustrie im nächsten Jahr ganz im Zeichen britischen Designs.

Die Ambiente, Weltleitmesse der Konsumgüterindustrie, ging mit einem Plus an Besuchern und gestiegener Internationalität auf Aussteller- und Besucherseite zu Ende. Insgesamt besuchten 137.000 Einkäufer aus 143 Ländern (2015: 134.600 Besucher*) die weltweit wichtigste Konsumgütermesse. 4.387 Aussteller aus 96 Ländern (2015: 4.814 Aussteller*) stellten ihre Neuheiten und Trends auf den insgesamt 27 Hallenebenen der Weltleitmesse vor. Aufgrund des Neubaus der Halle 12 findet die Ambiente in diesem Jahr auf einer Fläche von 308.000 Bruttoquadratmetern (2015: 328.400 Bruttoquadratmeter*) statt – eine gezielte, temporäre Flächenreduzierung, um Ausstellern und Besuchern auch in Zukunft die Qualität und den Service auf gewohnt hohem Niveau zu bieten.

„Auf der Ambiente ist die ganze Welt zu Gast. Hier in Frankfurt im Februar werden für die internationale Konsumgüterindustrie die Weichen für das ganze Jahr gestellt. Das belegen eindrucksvoll das Orderverhalten und die Qualität der deutschen und der internationalen Einkäufer. Die Konjunkturampel steht auf Grün“, so Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH. Dies bestätigt auch Bernd D. Ehrengart, Geschäftsführender Gesellschafter bei Lambert: „Die Ambiente war in meinen Augen sehr gut besucht, ich meine, deutlich besser als im vergangenen Jahr, das ging bereits am Freitag los und daher sind wir mehr als zufrieden. Wir spüren, dass die Stimmung in der Branche gut ist und das äußert sich in einer großen Kaufbereitschaft und bei uns schließlich in einem sehr guten Orderverhalten. Auch unsere Zielgruppe wächst, das liegt sicher daran, dass generell der Wunsch nach exklusiven Produkten steigt. Das Bewusstsein für Qualität hat in den vergangenen Jahren zugenommen und damit der Wunsch nach individuellen und sehr handwerklich gefertigten Produkten, wie wir sie anbieten.“

Erstmals kamen 55 Prozent der Besucher aus dem Ausland (2015: 53 Prozent) – mehr als je zuvor. Die Top-Ten-Besuchernationen nach Deutschland sind Italien, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Großbritannien, China, USA, Schweiz, Türkei und Süd-Korea. Die Besucherzahlen aus Deutschland blieben stabil. Überproportionale Zuwächse gab es zudem aus Japan und Korea, Südamerika und Afrika sowie dem Nahen Osten und den Mittelmeeranrainern.Aus dem Partnerland Italien kamen in diesem Jahr mit mehr als 6.000 Besuchern rund 500 Einkäufer zusätzlich nach Frankfurt. 2017 wird das Vereinigte Königreich Partnerland der Ambiente.

Living: Aussteller loben Orderverhalten und Besucherqulität

Für die insgesamt 1.184 Aussteller (2015: 1.161 Aussteller) des Angebotsbereichs Living war die Ambiente 2016 überwiegend ein großer Erfolg. Besucherqualität, Orderverhalten und die Anzahl der Neukontakte lagen stabil auf dem Niveau des Vorjahres. Dieser Meinung ist auch Jesper Waedeled, Sales & Export Manager bei Bloomingville: „Am Samstagabend haben wir tanzend die Messe verlassen, so gut lief es schon in den ersten zwei Tagen. Ganz genau haben wir in diesen beiden Tagen mehr verkauft als im Durchschnitt auf den vergangenen drei Messen. Es lief fantastisch und wir hatten Interessenten aus allen Teilen der Welt auf unserem Stand. Insgesamt hatten wir zwar weniger Order, dafür aber besonders gute. In meinen Augen ist die Stimmung innerhalb der Branche auch sehr gut, es wird sich wieder mehr getraut. Die Einkäufer setzen wieder auf neue Trends.“ Dem stimmt auch Stephan Koziol, Vorstandsvorsitzender Europäischer Verband Lifestyle e.V. (EVL) zu: „Die Ambiente spiegelt die Erwartungen und Hoffnungen der Kunden wider und bietet einen hervorragenden Überblick über das aktuelle und populäre Design. Die Kunden kommen mit viel Optimismus und Vertrauen in die Zukunft und ordern großzügig.“ Auch Peter Schönhofen, CEO bei Kare Design, zeigt sich mit dem Orderverhalten der Einkäufer zufrieden: „Die Kauflaune der nationalen und internationalen Besucher auf unserem Stand war gut! Das Zielpublikum der Messe stimmt: Wir konnten unsere ausgefeilten, erlebnisorientierten Konzepte für den Einzelhandel wie Kare Shop-in-Shop-Flächen und auch unser Franchise-Konzept erfolgreich auf der Ambiente 2016 vermarkten“. Dass auf der Ambiente gute Stimmung herrschte und geordert wurde bestätigt auch Bruun Oreby, Sales Manager bei Kähler Design: „Wir haben zum zweiten Mal auf der Ambiente ausgestellt und sind zufrieden. Und das sowohl hinsichtlich der Order als auch der Besucher. Die Stimmung in der Branche ist meines Erachtens gut und das schlägt sich im Orderverhalten nieder.“

Internationalität der Besucher überzeugt Aussteller

Sehr positiv wurde von den Ausstellern des Living-Bereichs die Internationalität der Besucher beurteilt. Dazu Jan Philippi, Inhaber von Philippi: „Wir waren in diesem Jahr sehr zufrieden mit der Messe. Die Frequenz war gut, besonders aus dem Ausland haben wir sehr gute neue Kontakte bekommen und sehr schöne Aufträge generieren können. International ist die Ambiente nach wie vor unschlagbar.“ Das sieht auch Mads Nordal, CEO von Nordal, so: „Die Messe lief für uns gut, wir bleiben auf Vorjahresniveau. Was uns in diesem Jahr auffällt ist, dass viele Einkäufer aus Ländern wie Kolumbien, Ecuador, Chile kommen – Plätze, die wir nicht erwartet hatten, die man sonst eher in Paris findet. Auch das Orderverhalten der Kunden war gut. Wir haben zwar etwas weniger, dafür aber größere Aufträge geschrieben als im letzten Jahr. Die Besucher, die hier her kommen bieten uns große Möglichkeiten: Wir haben beispielsweise wichtige Exporteure aus den USA getroffen.“ Adrian Boltze, Geschäftsführer bei Boltze, der zum ersten Mal in der Halle 8.0 ausstellte, freute sich ebenfalls über die Internationalität in der Halle: „Wir sind mit der Ambiente sehr zufrieden. Der Hallenwechsel hat uns sehr viele neue, auch internationale Kunden gebracht. Wir fühlen uns hier angekommen und richtig aufgehoben und wissen, dass es für uns noch richtig Potenzial auf der Ambiente gibt. Insgesamt sind wir sehr glücklich mit der Messe.“ Auch Erstaussteller Dialma Brown aus dem diesjährigen Partnerland Italien konnte nicht nur den deutschen Markt erschließen, sondern auch internationale Kontakte herstellen. Export Manager Stefania Leva: „Die Messe war für uns gut und wir sind sehr zufrieden. Es ist das erste Mal, dass wir in Frankfurt sind und wir haben viele neue und wichtige Kontakte geknüpft. Die Kunden sind erfreut. Wir konnten sehr gut den deutschen Markt erschließen und haben viele neue internationale Kontakte bekommen.“

Die richtige Plattform für Contract Business

Sehr erfolgreich ist auch das Angebot auf der Ambiente für den Bereich Objektausstattung. Das Maßnahmenprogramm „Contract Business“ wurde im Jahr 2012 initiiert. In diesem Jahr beteiligten sich rund 270Aussteller. Darunter ist beispielsweise auch Dôme Deco, Eurofashion Home Concepts. Stefan Verheyen, Inhaber, zum Contract Business auf der Ambiente: „Wir sind mit der Messe zufrieden. Besonders weil wir daran glauben, dass die Einzelhändler auf der Suche nach Gesamtkonzepten im Interieur Bereich sind, mit einer bestimmten Identität und Ausstrahlung. Genau dies bieten wir ihnen und deswegen haben wir beim Orderverhalten und Kundenkontakten einen sehr großen Erfolg. Wir hatten viele Anfragen im konzeptorientierten Objektbereich. Ganz erheblich merken wir auch den Export, der kleine Einzelhandel war etwas rückläufig. Das hat sich aber sehr gut mit dem großen Anteil an Exportkunden ergänzt sowohl aus Asien als auch dem mittleren Osten.“ Auch für Alexander Haas, Vertriebsleiter bei Scholtissek ist die Ambiente genau die richtige Plattform für das Objektgeschäft. „Auf der Ambiente machen wir sowohl das Accessoire-Geschäft mit unseren Partnern, als auch das ganzheitliche Objektgeschäft. Es kommen aber sehr viele Objektler hin, die beispielsweise in Hotels Seminarräume ausstatten. Wir haben Anwaltskanzleien, die über Architekten an uns herangebracht werden oder Seniorenzentren. Das ist das Geschäft, das wir in Frankfurt ganz stark bedienen. Und es funktioniert gerade auf der Ambiente sehr gut. Frankfurt ist für uns die richtige Plattform, auf der wir die Leute treffen, die in diesem Segment bei uns einkaufen.“

Stellenwert nachhaltiger Produkte steigt

Neben den Trends bei Formen und Farben gibt es die übergreifende Tendenz hin zu nachhaltigen Produktkonzepten.Dass die Erzeugnisse ausschließlich wegen der nachhaltigen Herkunft stärker nachgefragt werden ist lediglich die Kür. In der Basis müssen diese Produkte den gleichen Qualitäts- und Designansprüchen genügen wie herkömmliche Konsumgüter. Deshalb bietet die Ambiente ihren Einkäufern mit dem Ethical Style Guide Transparenz. Gerade weil es für die Produkte rund um das Wohnen, Schenken und Einrichten keine Zertifizierung gibt, soll der Ethical Style Guide professionellen Einkäufern eine Orientierung in diesem wachsenden Marktsegment erleichtern.

Die Living Trends 2016: Heiter, fröhlich, nachhaltig

Die Sehnsucht nach Leichtigkeit, Unbekümmertheit und Gemütlichkeit bleibt auch im kommenden Jahr ein wesentlicher Impulsgeber im Bereich Living: Mit zarten, frischen, eleganten oder ruhigen Farben werden die eigenen vier Wände stimmungsvoll in Szene gesetzt. Natürliche Materialien wie Holz und Papier sowie Recyceltes liegen weiterhin im nachhaltigen Trend. Mit figurativen und floralen Motiven aber auch mit eigenwilligen Formen werden schließlich Akzente gesetzt.

Farben: Von frisch und fröhlich bis extravagant und elegant

Pastellfarben wie Grün, Rosa, Rot, Blau und Gelb leiten den Frühling ein und sorgen für eine optimistisch-leichte Atmosphäre: Bunte Kerzenstumpen, Hasen und Eier zieren auch in diesem Jahr traditionell die österlichen Tische und finden sich auf Tischwäsche. Die Trendfarbe 2016 sind Rosenquarz und Serenity, ein pastellfarbener Blauton. Die fein-eleganten Farben veredelt insbesondere Glasvasen, Teelichter und Übertöpfe, zeigen sich aber auch bei Papierblumen. Gleichzeitig sorgen Gold- und Kupfer bei Übertöpfen, Leuchtschirmen in Kombination mit Schwarz für ein schönes Maß an Eleganz – nicht nur zur Weihnachtszeit. Auch Weiß ist 2016 angesagt, solo oder kombiniert mit bunten Farben oder effektvoll mit Schwarz. Punktuell ist außerdem Neon en vogue: Neon-Pink beispielsweise ziert das Innere von Übertöpfen und Flaschenüberziehern.

Feine und exotische Formen peppen den Interior-Bereich auf

Die Ananas und der Kaktus sind in der kommenden Saison ein Muss im Dekobereich: Sie schmücken Tische und zieren Wände - als Kerze, als Porzellan- oder Glasobjekt oder einfach nur als Bild. Außerdem im Trend liegen quadratische Glasbehälter mit feinem Metallrahmen für Pflanzen und Prismenformen sowie feine Gebilde aus Metall – in Form eines kupferfarbenen Mülleimers, als Lampenschirm oder als Stern-Anhänger.

Natürlich beliebt: Holz und pflanzliche Motive

Holz ist ein überaus vielseitiges Material bei Kleinmöbeln, Leuchtenschirmen und Accessoires. Noch immer steht es hoch im Kurs – unbehandelt und roh oder feingeschliffen. Das Material wird zu Hockern, Stuhlbeinen, Schalen, Übertöpfen, Kränzen und Tieren verarbeitete. Kombiniert mit maritimen Farben und Motiven evoziert Holz insbesondere in den wärmeren Monaten Erinnerungen an Urlaub, Freiheit und Meer. Dazu passt mobiles Licht: kabellose Leuchten mit Akku oder solarbetrieben sorgen auch auf Terrasse und Balkon für heimelige Atmosphäre. Daneben werden die Flora wie Eicheln, Zapfen oder die Fauna in Form von Muscheln zu dekorativen Schalen geformt oder kommen als Kränze für den Tisch daher. Auch Kork, Rattan, Weide, Filz, Bambus und Sisal sind beliebte Materialien, die zu Stühlen, Sofas, Sitzflächen, Körben und Behältern verarbeitet werden. Besonders zarte Akzente können mit Papier gesetzt werden: handgeschöpftes Washi-Papier etwa wirkt als Fensterdeko-Tattoo beinah wie Häkelspitze. Leicht und unbekümmert wirkt es schließlich in Form von Papiersternen, Blumen und Eiszapfen oder Teelichterhüllen, im Frühjahr aber ebenso in der Weihnachtszeit. Eine gemütliche, mondäne oder elegante Note bringen Kissen und Decken aus Fell.

Es flattert, es mümmelt, es kreucht und fleucht

Niedliche, eigenwillige oder exotische Akzente setzen weiterhin tierische Motive: Zur Osterzeit dürfen natürlich Hase, Henne, Lamm und Co. nicht fehlen: Auf dem Tisch als Kerze, am Zweig als Anhänger, als Seife oder einfach nur so zum Hinstellen. Traditionell beliebt sind zudem Spatz als auch Eichhörnchen und auch die Eule bleibt ein Dauerbrenner. Ab und an zeigen sich auch Ziegenböcke, Schweine und Pferde von ihrer schönsten Seite. Auch das Insektenreich ist mit Käfern unter anderem präsent. Außerdem en vogue: exotische Tiere - Elefanten und Tiger, Zebras und Affen, Pfauen und Salamander tummeln sich auf Tassen, Tellern und Schalen, auf Kissen oder Anhänger und verbreiten den Hauch der großen weiten Welt

Fast wie Selbstgemacht

Der Trend zum Selbstgemachten hält sich seit Jahren stabil. Mit ihm bleiben alte Handarbeitstechniken wie Häkeln, Stricken und Knüpfen lebendig: Gehäkelte Produkte sind nicht nur für Kinder hübsch, sondern passen auch in den Wohn- und Küchenbereich von Schmusetieren, Häkel-Wohnwagen-Anhängern und Topflappen bis hin zum Sitz-Puff und Kissen. Sogar eine Truhe kann man damit ausstaffieren – in Kombination mit einem hölzernen Rahmen werden die komplizierten Häkelmuster einzigartig in Szene gesetzt. Die Knüpftechnik Makramee wiederum manifestiert sich vor allem in Form von Blumenampeln, kommt aber auch schon mal als dekorativer Akzent mit Glaskugel als Christbaumschmuck zum Einsatz. Aber nicht nur selber Hand anlegen, sondern Altes wiederverwerten ist Teil der DIY-Philosophie; und so wundert es kaum, dass sich Produkte aus wiederverwertetem Kunststoff und Papier auch im Wohn- und Accessoirebereich finden – von Schalen bis zu Boxen.

Save the Date

Im nächsten Jahr findet die Ambiente vom 10. bis 14. Februar 2017 ganz im Zeichen britischen Designs statt.