Das Überfischen der Meere stellt ein grosses Ökologie- und Tierschutzproblem dar. Mehr als die Hälfte der Fänge ist für den Fischmarkt ungeeignet. Darunter fallen Jungfische und andere kleinere Meereslebewesen, die dann oft verletzt oder tot wieder ins Meer zurückgeworfen werden. Um diesem Problem zu begegnen, hat Dan Watson, ein frischer Absolvent des Royal College of Art in London, eine Serie von leuchtenden Fluchtringen für junge oder kleine Fische entwickelt, die so einem sinnlosen Tod entfliehen können. SafetyNet kann einfach in jedes Fischernetz eingefügt werden. Die LED-Leuchten funktionieren autark durch die Wasserströmung und einen drehenden Ring im Innern von SafetyNet.
Die Fluchtringe sind auf das Fluchtverhalten der Fische ausgerichtet und werden im oberen Teil des Netzes angebracht. Denn kleinere und mittelgrosse Fische schwimmen nach oben, wenn sie gestresst oder in Gefahr sind, während grosse Fische nach unten ziehen.
James Dyson sagt zum Gewinnerprojekt: „Diese Erfindung nimmt sich eines grossen Umweltproblems an und bietet eine einfache, funktionierende Lösung. SafetyNet zeigt zudem, was für einen wichtigen Beitrag zu globalen Herausforderungen junge Erfinder wie Dan Watson mit neuen Ansätzen zu leisten vermögen.“
Nach dem Hochschulabschluss hat Dan Watson kürzlich die Firma SafetyNet Technologies gegründet, um seine Erfindung zu vermarkten. Er sagt: „SafetyNet ist unkompliziert, einfach in den Netzen anzubringen und LEDs leuchten im Wasser, wie eine Exit-Fluchttüre für Fische. Den kleinen, für den Verkauf ungeeigneten Meereslebewesen gelingt so die Flucht, während die grossen gefangen bleiben. Dan Watson wird seinen Gewinn von 10 000 Pfund in die weitere Entwicklung und Vermarktung von SafteyNet investieren. 10 000 weitere Pfund erhält die Schule des Studenten, das Royal College of Art in London.
Zwei Schweizer Entwicklungen unter den besten 50 Projekten
Im Vorfeld sind weltweit über 530 Projekte aus 18 Ländern angemeldet worden – ein neuer Rekord beim James Dyson Award.
Die diesjährige Gewinnerin des James Dyson Award in der Schweiz, Laure Gremion aus Neuenburg, Designstudentin an der ECAL, Haute école d’art et de design Lausanne, reiht sich mit ihrer innovativen, 2-teiligen Schubkarre Accolade unter die weltweit 50 besten Projekte des James Dyson Award ein. Accolade verbindet unkomplizierte Handhabung in der Gartenarbeit mit hohem praktischem Nutzen und mit formvollendetem Design.
Auch der Schweizer Finalist HiKlimb, ein Bergschuh mit zwei Sohlen, von Pierre Tschopp von der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Institut Industrial Design, der Fachhochschule Nordwestschweiz, zählte zu den 50 besten internationalen Projekten. HiKlimb löst ein Problem von vielen Bergsteigern, die oft mit 2 Paar Schuhen für den Auf- und den Abstieg unterwegs sind.