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Unternehmen und Märkte

Schweizer Online-Handel legt auch 2021 zu

Der Handelsverband.swiss hat wiederum gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut GfK und in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post die Gesamtmarkterhebung für den Online-Handel in der Schweiz durchgeführt. Der E-Commerce in der Schweiz ist im Jahr 2021 gegenüber 2020 um 9,9 Prozent gewachsen.

Die wichtigsten Erkenntnisse zum Schweizer Online-Handel im Jahr 2021 auf einen kurzen Blick:

  • Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten kauften im vergangenen Jahr im Internet für 14,4 Milliarden Franken Waren und Güter ein. Das entspricht einer Zunahme um 1,3 Milliarden Franken oder 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Die Online-Einkäufe haben sich innert sechs Jahren verdoppelt.
  • Der Online-Inlandkonsum wuchs 2021 um 11,6 Prozent, während die Online-Auslandseinkäufe stagnierten.
  • Im Segment Heimelektronik/Haushaltsgeräte wurde jeder zweite Franken online ausgegeben.

In der Langzeitbetrachtung zwischen 2015 bis 2021 haben Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ihre Ausgaben für Online-Einkäufe im Handel verdoppelt, das heisst um 7,2 Milliarden Franken gesteigert. Interessant ist der Fakt, dass die Online-Einkäufe im Ausland im Jahr 2021 nicht weiter zugelegt haben – so gingen insbesondere die Direkteinkäufe von Schweizer Kunden bei asiatischen Online-Anbietern zurück.

Der gesamte Detailhandel (stationär und online) ist in der Schweiz im zweiten Corona-Pandemiejahr um total 2,9 Prozent gewachsen und beträgt aktuell 102,3 Millarden Franken.

2021 wurden in der Schweiz - wie bereits weiter oben erwähnt - Waren für 14,4 Milliarden Franken von Privatpersonen im Online-Handel bestellt. Davon landeten 12,3 Milliarden Franken direkt bei Unternehmen in der Schweiz (Einkauf in Schweizer Franken inklusive Mehrwertsteuer, im Normalfall mit einer .ch-Domain). Die restlichen 2,1 Milliarden Franken flossen unmittelbar ins Ausland ab.

Food und Non-Food

Der Online-Handel konnte unter anderem auch infolge des Corona-bedingten Teil-Shutdowns im Januar und Februar 2021 nochmals überdurchschnittlich wachsen. Der Non-Food-Anteil online beträgt neu 18,1 Prozent und dürfte 2022 die 20-Prozent-Marke überschreiten. Der E-Commerce-Anteil im Segment Food beträgt mittlerweile 3,8 Prozent des gesamten Food-Retail-Volumens.

Mittlerweile wird bei Händlern mit Hauptsortiment Heimelektronik/Haushaltgeräte jeder zweite Franken online ausgegeben. Im Sortiment Mode/Schuhe werden gegen 30 Prozent der Einkäufe online getätigt, im Bereich Home & Living liegt der Anteil bei rund 17 Prozent.

Luca Giuriato von GfK sagte vor den Medienschaffenden in Zürich: «Wir haben festgestellt, dass das Informationsverhalten der Kundschaft heute sehr stark online-getrieben ist. Das Gros der Konsumentinnen und Konsumenten orientiert sich heute vor einem eventuellen Kauf hauptsächlich oder zuerst im Internet. Ob dann effektiv online bestellt oder im stationär im Laden gekauft wird, ist offen. Klar ist hingegen, dass der stationäre Handel rückläufig ist und eine deutliche Verlagerung hin zum Multi-Channeling zu beobachten ist.»

Eher verhaltenes Wachstum erwartet

Patrick Kessler vom Verband Handelsverband.swiss erinnerte daran, dass der Online-Handel teilweise extremen Schwankungen unterworfen sei. So etwa seien im Januar und Februar 2021 die Online-Umsätze wegen des Teil-Lockdowns um 50 bis 60% nach oben geschnellt. Danach hätten sich die Umsatz-Spitzen aber rasch abgeflacht. Das Rekordjahr 2020 konnte allerdings nicht getoppt werden.

Für das laufende Jahr rechnet Kessler mit einer eher verhaltenen Entwicklung, was die Umsätze im Online-Handel betrifft. Kessler: «Und auch 2023 wird im Online-Handel umsatzmässig wahrscheinlich eher eine Seitwärts-Bewegung stattfinden. Wir rechnen derzeit nicht damit, dass es wieder derartig grosse Umsatzsprünge wie im März/April 2020 oder im Januar und Februar 2021 nach oben geben wird - sofern es nicht wieder zu einer speziellen Krisensituation kommt.»

www.handelsverband.swiss
www.gfk.com
www.post.ch