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Schweizer Online-Handel erleidet Dämpfer

Schweizer Online-Handel erleidet Dämpfer
Der E-Commerce ging in der Schweiz 2022 nach Jahren starken Wachstums erstmals wieder zurück.
Bild: Pixabay

Dämpfer für den Online-Handel in der Schweiz. Erstmals seit vielen Jahren ist das Shoppen im Internet rückläufig. Noch im Jahr 2021 erlebte der E-Commerce in der Schweiz als Folge der Corona-Pandemie einen gewaltigen Schub. Im letzten Jahr sind die Umsätze nun aber erstmals seit Jahren wieder gesunken.

Die aktuellen Zahlen der Studie zum Schweizer Online-Handel von Handelsverband.swiss, dem Marktforschungsunternehmen GfK Switzerland und der Schweizerischen Post haben es in sich: Im Jahr 2022 sank der online erzielte Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent auf 14 Milliarden Franken.

Unterteilt in Einkäufe im In- und Ausland betrug der Rückgang beim Online-Inlandkonsum 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aus dem Ausland kauften die Schweizer Kundinnen und Kunden sogar fünf Prozent weniger Waren und Güter als noch im Corona-Jahr 2021.

Die im Jahr 2022 von Privatpersonen im Online-Handel in der Schweiz bestellten Waren  im Wert von 14 Milliarden setzen sich folgendermassen zusammen: a.) zwölf Milliarden Franken wurden direkt bei Händlern in der Schweiz (Einkauf in Franken inklusive Mehrwertsteuer, im Normalfall mit einer .ch-Domain) bestellt und b.) zwei Milliarden Schweizer Franken entfielen direkt auf Händler im Ausland.

Rückgang war absehbar

Der Schweizer Online-Handel hat insbesondere im ersten Halbjahr 2022 gegenüber Vorjahr verloren. Diese Entwicklung war jedoch aufgrund der speziellen Vorjahreskonstellation mit Corona bedingten Ladenschliessungen im Januar/Februar 2021 absehbar. Im zweiten Halbjahr 2022 konnte der Online-Handel aber gegenüber Vorjahr wieder zulegen. Der Online-Anteil am Non-Food-Gesamtmarkt war 2022 erstmals rückläufig und beträgt neu 17,8 Prozent.

Der Online-Anteil im Bereich Lebensmittel (Food) beträgt mittlerweile 3,6 Prozent des gesamten Food-Retail-Volumens.
Mittlerweile wird bei Händlern mit Hauptsortiment Heimelektronik/Haushaltsgeräte 52 Prozent des Umsatzes online erzielt. Im Sortiment Mode/Schuhe werden 28 Prozent der Einkäufe online getätigt, im Bereich Home & Living sind es rund 17 Prozent.

Bevorzugte Kaufkanäle

Die Studienergebnisse zeigen, dass sich die Präferenzen der Konsumentinnen und Konsumenten Jahr für Jahr weiter in Richtung «online» verschieben. Im Vergleich zum Jahr 2019 kaufen diese zunehmend «hybrid» ein. Der reine stationäre Einkauf ist zwar in den meisten Sortimenten noch der präferierte Kanal, verliert aber laufend an Bedeutung.

Online-Handel: Trend zeigt nach oben

Der langfristige Trend zeigt dennoch nach wie vor einen Anstieg. So sind die Einkäufe im Internet seit 2019 um gut ein Drittel gestiegen. Im selben Zeitraum stagnierte indes der Umsatzanteil von ausländischen Internet-Shops. Hier seien insbesondere die Direkteinkäufe bei asiatischen Anbietern zurückgegangen, so die Autoren der Studie. Generell wird davon ausgegangen, dass der Online-Konsum 2023 wieder wachsen wird. Allerdings dürften sich die Wachstumsquoten über die nächsten Jahre im einstelligen Bereich einpendeln.

www.handelsverband.swiss
www.gfk.com