chevron_left
chevron_right
Unternehmen und Märkte

Schweizer Grosshandel zeigt sich optimistisch

Bild: Robert Altermatt

Laut der KOF-Konjunkturumfrage von Handel Schweiz im Oktober 2016 hat sich die Geschäftslage im Schweizer Grosshandel zum dritten Mal in Folge verbessert. Rund ein Fünftel der befragten Unternehmen verzeichnet eine gute Geschäftslage, während knapp 14 Prozent von einer schlechten Lage berichten.

Der Grund für die Aufhellung der Geschäftslage liegt darin, dass sich der Rückgang der Nachfrage verlangsamt hat. Zudem stabilisiert sich die Entwicklung des mengenmässigen Warenverkaufs. Mehr als ein Viertel der Unternehmen melden eine positive Entwicklung ihrer Ertragslage, 23 Prozent beklagen weiterhin schlechte Erträge. Die Wettbewerbsposition wird insgesamt optimistischer eingeschätzt. Somit setzt sich die positive Tendenz fort, die Anfang des Jahres bereits eingesetzt hat.

Seit der letzten Konjunkturumfrage, welche im Auftrag von Handel Schweiz jeweils vierteljährlich durch die KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich durchgeführt wird, haben sich die Erwartungen bezüglich der zukünftigen Geschäftslage aufgehellt, nachdem im Vorquartal bereits eine positive Entwicklung festgestellt wurde. Die Beurteilung der Lagerbestände hat sich stabilisiert. Allerdings betrachten knapp 15 Prozent der Firmen ihre Lager als zu gross, während bloss 3 Prozent ihre Lagerbestände als zu klein befinden. Obwohl sich eine positive Tendenz abzeichnet, wurde die Anzahl der Beschäftigten weiter reduziert – wenn auch nicht mehr so stark, wie in den Quartalen davor. Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen werden von den Grosshändlern weniger als Leistungshemmnis wahrgenommen. Nach wie vor stellt die ungenügende Nachfrage das bedeutendste Handelshemmnis dar – wenn auch mit abnehmender Tendenz. Die Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, blicken mit zunehmender Zuversicht auf die Entwicklung der zukünftigen Nachfrage. In den nächsten drei Monaten wird mit einer leicht ansteigenden Nachfrage gerechnet. Die Grosshändler schätzen demnach auch die künftige Geschäftslage optimistisch ein.

Ausblick verhalten optimistisch
Bei den Grosshändlern von landwirtschaftlichen Grundstoffen ging die Nachfrage zurück und auch die Geschäftslage hat sich verschlechtert. Allerdings ist die Anzahl der Beschäftigten hier merklich gestiegen. Dies dürfte sich jedoch nicht weiterziehen. Es wird von einem Abbau der Belegschaft in der nahen Zukunft ausgegangen. Auch in der Sparte von Maschinen und Ausrüstungen wird mit weiteren Entlassungen gerechnet. In der Sparte Nahrungs- und Genussmittel, bei den Grosshändlern von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern und in der IT-Branche hingegen haben sich die Erwartungen für die zukünftige Geschäftslage deutlich aufgehellt. Obwohl von einer nur langsam ansteigenden Nachfrage ausgegangen wird, scheint der Rückgang vorerst gestoppt. Entsprechend zuversichtlich starten die befragten Unternehmen nun ins nächste Quartal.

Handel Schweiz führt die Umfrage Grosshandel in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle durch. Es liegen die Antworten leitender Persönlichkeiten von gegen 500 teilnehmenden Unternehmen zugrunde. Sie werden in einem standardisierten Fragebogen quartalsweise zu den Tendenzen ihres Betriebsgeschehens befragt. Handel Schweiz ist der Dachverband des Handels, dem 33 Branchenverbände mit insgesamt 3700 Unternehmen angehören. Der Handel ist mit 680'000 Mitarbeitenden der wichtigste private Arbeitgeber der Schweiz. Im Handel werden über 38'000 Lehrstellen angeboten, mehr bildet keine Branche aus.