Der Verband Swiss Export hat seinen diesjährigen «Swiss Export Tag» in Frauenfeld durchgeführt. Die 18. Ausgabe seines Jahresanlasses, diesmal unter dem Motto «Creating opportunities», war bereits Wochen im Voraus ausgebucht gewesen. «Die Stimmung ist jetzt positiv», fasste denn auch Verbandspräsident Carl Ziegler die Stimmung unter den Schweizer Exporteuren zusammen. Der Erfolg der Wirtschaft hänge auch vom Export ab. Die Schweiz müsse deshalb offen bleiben.
Bundesrätin Karin Keller-Sutter nahm die Botschaft auf. «Der Bundesrat will die Beziehungen zur EU stabilisieren», sagte sie in ihrer Grussansprache. Zuerst müsse aber ein breiter europapolitischer Konsens in der Schweiz gefunden werden, sonst drohe ein erneutes Scheitern, an der Urne oder in Brüssel.
Die für Justiz und Polizei zuständige Bundesrätin ging auf ihre Sicht auf die Corona-Krise ein. Die Pandemie sei eine Grenzerfahrung gewesen, die aber auch die Stärken der Schweiz aufgezeigt habe. „Die Schweizer Wirtschaft ist flexibel, anpassungsfähig und robust“, sagte die Bundesrätin aus der Ostschweiz.
Zukunftsforscher Stephan Sigrist, Gründer und Chef der Denkfabrik W.I.R.E., erläuterte in seinem Beitrag, dass die Pandemie nur ein Vorgeschmack auf eine Welt sei, in der Unvorhergesehenes zum Alltag gehören dürfte. Die Gesellschaft müsse Risiken akzeptieren lernen. „Nullrisiko verringert den Handlungsspielraum“, so der Trendforscher.
Der swiss export tag wurde trotz der Corona-Auflagen möglich gemacht durch drei erfolgreiche Unternehmen, die Nachbarn im Industriegebiet Langenfeld in Frauenfeld sind. SKY-FRAME war ursprünglich als Gastgeber angefragt worden. Doch der Hersteller rahmenloser Fenster hatte nicht genug Platz. So stellte SERTO, Spezialist von Verschraubungen für den Transport von Flüssigkeiten und Gasen, einen Teil seiner Industriehallen zur Verfügung. Der Logistiker Hugelshofer wiederum nutzte seinen Lastwagenparkplatz kurzerhand zum Veranstaltungszentrum mit Festzelten um. stk