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Unternehmen und Märkte

Schweizer Detailhandel im Corona-Tief

Schweizer Detailhandel im Corona-Tief
Im Schweizer Detailhandel gibt es auch Segmente, die aufgrund des Lockdowns wachsende Umsätze verzeichnen. So etwa profitiert der Food-Detailhandel von der fehlenden Konkurrenz aus der Gastronomie sowie dem Einkaufstourismus. Der Food-Detailhandel dürfte überdurchschnittlich zulegen, So BAK Economics.
Bild: Robert Altermatt

Der Schweizer Detailhandel muss aufgrund des Lockdowns herbe Umsatzeinbrüche hinnehmen. Allein seit Beginn des Lockdowns im März 2020 wurde ein Rückgang von sechs Prozent verzeichnet. Für 2020 prognostiziert BAK Economics einen Umsatzrückgang des Schweizer Detailhandels um 4,4 Prozent.

Für die Monate April und Mai rechnet BAK Economics für den Non-Food-Detailhandel mit ausgeprägteren Auswirkungen im tiefen zweistelligen Bereich. Auch wenn die Food-Sparte währenddessen von der fehlenden Konkurrenz aus Gastronomie und Einkaufstourismus profitiert, seien weitere wirtschaftliche Rahmenbedingungen unvorteilhaft für die weitere Entwicklung, so BAK Economics.

Die Schweizer Wirtschaft sieht sich einem historischen Konjunktureinbruch gegenüber: BAK Economics rechnet mit einem BIP-Rückgang von 5,3 Prozent und einem entsprechenden Rückgang des privaten Konsums um 6,4 Prozent. Bis April wurden knapp zwei Millionen Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung verzeichnet. Damit ist rund jeder dritte Arbeitsplatz von Kurzarbeit betroffen. Im Einklang mit dem betrübten wirtschaftlichen Ausblick hat auch die Konsumentenstimmung ein Rekordtief erreicht.

Food-Detailhandel profitiert

Die Monate April und Mai 2020 haben ausgeprägte Auswirkungen der Lockdown-Massnahmen auf den Schweizer Detailhandel: Für den gesamten Non-Food-Bereich (inklusive Bekleidung) rechnet BAK Economics mit Umsatzeinbrüchen im zweistelligen Bereich. Die schrittweisen Lockerungen ab Mai 2020 sollten zu einer allmählichen Normalisierung des Verlaufs im zweiten Halbjahr führen. Dennoch werden Aufholeffekte durch Einkommensverluste aufgrund der gestiegenen Kurzarbeits-und Arbeitslosenzahlen begrenzt. Die Erholung des Konsums dürfte auch durch gestiegene Unsicherheiten stark gebremst werden.

Für das Gesamtjahr 2020 wird im Bekleidungsgeschäft und im restlichen Non-Food Bereich mit einem Minus gerechnet. Der Food-Detailhandel profitiert hingegen von der fehlenden Konkurrenz aus der Gastronomie sowie dem Einkaufstourismus und dürfte überdurchschnittlich zulegen. Insgesamt resultiert für den Schweizer Detailhandel ein Rückgang des Umsatzes im Jahr 2020 um 4.4 Prozent.

Erholung in 2021

Für dasJahr 2021 rechnet BAK Economics mit Aufholeffekten in der Höhe von 3.7 Prozent. Das wirtschaftliche Umfeld kehrt jedoch nicht auf Vorkrisen-Niveau zurück. Gestiegene Arbeitslosenzahlen, Konkurse und Unsicherheiten wirken hemmend. Das Umsatzniveau im Schweizer Detailhandel wird auch 2021 nach aktuellen Erwartun-gen noch unter dem Niveau des Jahres 2019 liegen. Auch nach weiteren Erholungen im Jahr 2022 wird das potenzielle Umsatzniveau, welches ohne die Corona-Krise möglich gewesen wäre, nicht erreicht.

Tiefergehende Informationen sind hier nachzulesen.

www.bak-economics.com