Wie sieht das Kaufverhalten nach Lockerung der Corona-Massnahmen in der Schweiz aus? Dazu hat Profital, die führende Schweizer App für digitale Prospekte und Mobile Retail Marketing, eine Studie mit knapp 2000 Personen durchgeführt. Es zeigt sich eine leichte Tendenz zurück zum stationären Handel, wobei sich Konsumentinnen und Konsumenten vor dem Kauf primär online informieren.
Online suchen, offline kaufen – es wird via Cross-Channel eingekauft Die Einkaufsplanung bleibt weiterhin wichtig und nimmt sogar etwas zu: Ganze 82 Prozent der Befragten gaben an, sich im Vorfeld über Aktionen und Rabatte zu informieren. Letztes Jahr waren es noch 72 Prozent (Befragung Februar 2021) und 2020 lediglich 49 Prozent (Befragung April 2020).
Dabei lässt sich der so genannte «Ropo»-Effekt beobachten (Research Online, Purchase Offline). Der grösste Teil der Befragten recherchiert zuerst im Netz und vollzieht den Kauf schlussendlich im stationären Handel.
«Die ganze Einkaufs-Journey wird immer crossmedialer und die Produktrecherche beginnt bei Konsument:innen meist online», so Profital-Geschäftsführer Raphael Thommen, «dies zeigt, wie wichtig die digitale Angebotskommunikation ist.»
So informieren sich beispielsweise 56 Revival des stationären Handels und mehr Online-Recherche der Befragten online über Lebensmittel, und kaufen diese dann später offline ein. Dieser Trend ist jedoch nicht nur beim Lebensmittelkauf, sondern auch beim Erwerb von Möbeln und Einrichtungsartikeln (54 Prozent) sowie beim Kaufen von Elektronik (48 Prozent) zu beobachten.
Leichte Tendenz zurück zum stationären Handel
Rund die Hälfte aller Befragten (52 Prozent) fährt im Vergleich zu den Corona-Jahren 2020 und 2021 mit ihren Einkaufsgewohnheiten fort. Ein Drittel der Teilnehmenden gab jedoch an, 2022 wieder häufiger in den Läden einzukaufen. Dabei haben vor allem Männer (35 Prozent) ihr Einkaufsverhalten wieder mehr in den stationären Handel verlegt, während es bei den Frauen 27 Prozent sind. 18 Prozent der Befragten kaufen aktuell häufiger in den Online-Shops ein.
Corona beschäftigt die Befragten beim Einkaufen aber kaum mehr: Lediglich neun Prozent gaben an, zum Beispiel Angst vor einer Ansteckung zu haben. Viel mehr Gedanken machen sich die Konsumentinnen und Konsumenten über Lieferverzögerungen (20 Prozent) und die Produktherkunft (37 Prozent). Am meisten beschäftigt jedoch der Preis: Ganze 69 Prozent aller Befragten gaben an, sich beim Einkaufen über die steigenden Preise Gedanken zu machen.
Neben Qualität und Preis sind auch Nachhaltigkeit und Lieferzeit wichtig
Trotz steigender Preise steht beim Kauf eines Produkts die Qualität an erster Stelle: Das wichtigste Kaufkriterium für die Konsument:innen ist die Qualität mit einer durchschnittlichen Bewertung von «ziemlich wichtig» bis «sehr wichtig». An zweiter Stelle folgt der Preis. Auch als wichtig erachtet werden Themen wie Nachhaltigkeit sowie die Verfügbarkeit und Lieferzeit. Die Regionalität sowie Verpackung und Produktpräsentation werden als weniger wichtig empfunden und auf dem letzten Platz liegt die Marke des Produkts.
Über die Studie
Die Studie von Profital untersucht das Kaufverhalten im März 2022, nach Lockerung der Covid-Massnahmen. Befragt wurden 1’935 Nutzerinnen und Nutzer der Profital-App. Die Online- Befragung fand zwischen dem 19. und 22. März 2022 statt. Die gesamte Studie ist hier verfügbar.