Der Online- und Versandhandel in der Schweiz wächst 2012 mit 7,5 Prozent - überdurchschnittlich im Vergleich zum Gesamt-Retailmarkt. Hier die wichtigsten Eckpunkte:
5.7 Mrd. CHF Umsatz im Consumer Online- und Versandhandel 2012
Umsatzstärkste Sortimente: Heimelektronik mit 1.2 Mrd. CHF und Textil mit 1.15 Mrd. CHF
88% der Konsumenten bezahlen am liebsten gegen Rechnung
9 500 Online-Shops in der Schweiz Der Verband des Schweizerischen Versandhandels VSV hat zusammen mit der GfK und in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post die Gesamtmarkterhebung für den Online- und Distanzhandel in der Schweiz durchgeführt. Wo wird gekauft? 2012 wurden in der Schweiz Waren für 5.7 Mrd. CHF von Privatpersonen via Versandhandel bestellt:
4 250 Mio. CHF von Privatpersonen über Unternehmen (B2C) in der Schweiz 850 Mio. CHF über Auktionsplattformen / Marktplätze (C2C) 600 Mio. CHF Online-Einkäufe von SchweizerInnen im Ausland (B2C / C2C)
Der Online-Versandhandel wächst damit weiter gegen den allgemeinen Trend im Detailhandel und macht mittlerweile rund 6% des gesamten Detailhandelsvolumens in der Schweiz aus.
Wie wird bestellt?
Rund 80% aller Transaktionen werden mittlerweile über Internet abgewickelt. Die restlichen 20% erfolgen als Telefonbestellungen oder über den Postweg.
Wie wird bezahlt?
Trotz sehr hoher Online-Bestellquoten bevorzugen Schweizer Konsumenten immer noch den Kauf auf Rechnung. Gemäss Erhebung bezahlen 88% der Kunden gegen Rechnung. Im europäischen Vergleich sind die Schweizer damit Spitzenreiter. Nur rund 7% der Kunden zahlen gegen Kredit- karte.
Was wird bestellt?
2012 wurden erneut mehr Heimelektronik-Artikel bestellt. Ein Wachstum von 10.9% auf ein Um- satzvolumen von total 1.2 Mrd. CHF macht diesen Bereich umsatzmässig zum beliebtesten Ver- sandhandels-Sortiment. Mittlerweile wird bei der Anschaffung von Heimelektronik fast jeder fünfte Franken im Versandhandel ausgegeben!
Stückmässig führen weiterhin Textilien die Beliebtheitsskala im Versandhandel an. Der Textil- Versandhandel konnte 2012 um 11.7% zulegen und setzt mittlerweile 1.15 Mrd. CHF um und wächst weiter zu Lasten des stationären Handels.
Weiter rückgängig ist der Umsatz im Bereich CD/ DVD/ Bücher. Rund 7% Umsatzeinbusse muss- ten die mit Sitz in der Schweiz aktiven Anbieter hinnehmen. Hier trägt einerseits die Digitalisierung der Medien zum Umsatzrückgang bei, andererseits gewinnen aber auch nicht in der Schweiz an- sässige Anbieter wie Amazon dank einer hohen Zoll- und MWST-Freigrenze laufend Markanteile.
Eine Schweizer Eigenheit ist der äusserst starke Online-Versandhandel im Bereich Food: 2012 wurde für über 700 Mio. CHF Lebensmittel, Wein und Kaffee online bestellt.SVAD
9 500 Online-Shops
In der Schweiz waren 2012 rund 9 500 Online-Shops (B2C und B2B) aktiv. Davon versenden aber „nur“ 2 300 Anbieter mehr als 1 000 Pakete pro Jahr.
Ausblick 2013 – Tempo und Sortimente
Die Kundenerwartung an die Liefergeschwindigkeit wird weiter steigen: „Heute bestellt – morgen geliefert“ ist bereits bei vielen Anbietern Realität. Die stetig verbesserten Logistikprozesse und - angebote bieten den Kunden immer mehr Nutzen und fördern das Wachstum des Online-Handels zusätzlich.
Sortimentsbereiche wie Home/Living, Beauty/Health oder Spielwaren haben in der Schweiz noch enormes Wachstumspotential im Online-Versandhandel und dürften vom einen oder anderen Anbieter bereits in diesem Jahr gezielt angegangen werden.
Weitere Charts unter www.vsv-versandhandel.ch