Der Online-Handel in der Schweiz hat während der Corona-Krise sehr stark zugelegt. Laut einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) wuchs der Umsatz bei der Hälfte der Internetanbieter um über 20 Prozent. Im Rahmen ihrer repräsentativen «Onlinehändlerbefragung 2020» hatte die ZHAW zwischen dem 6. Mai und dem 13. August Daten von 330 Online-Geschäften erhoben.
«Wir können mit Blick auf die letzten Monate von einem regelrechten Boom sprechen, der bisher stark unterschätzt wurde», so Studienautor Darius Zumstein in einer Medienmitteilung. «Viele Online-Shops erlebten eine Umsatzsteigerung von bis zu 1500 Prozent und konnten sich vor Bestellungen kaum retten.»
Weil mehr Menschen mehr Arbeits- und Freizeit zuhause verbrachten, sei vor allem die digitale Nachfrage nach Gütern wie Heimwerker- und Gartenutensilien, Lebensmitteln sowie Sport- und Spielwaren stark gestiegen. Auch Bestellungen von Elektro- und Multimediaerzeugnissen sowie Computern hätten deshalb deutlich zugelegt. Während des Lockdowns lag das durchschnittliche Plus dieser Branchen zwischen 75 Prozent (Lebensmittel) und 92 Prozent (Garten/Do-It-Yourself).
Der Zuwachs habe viele Händler vor grosse Herausforderungen gestellt, heisst es in der Mitteilung. Am stärksten hätten Firmen mit stark digitalisierten Prozessen profitiert, die über mehrere Einkaufs- und Vertriebskanäle verfügen und sich schnell an die veränderte Situation anpassen konnten. Die Umfrage zeige auch, dass wegen Zoll- und Logistikproblemen nur ein Viertel der Schweizer Onlinehändler ins Ausland exportiert.