Warenhäuser sind für die Attraktivität der Bahnhofstrasse als Flanier- und Einkaufsmeile absolut entscheidend. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Befragung des Marktforschungsinstituts GfK, die im Auftrag der Interessengemeinschaft Manor Bahnhofstrasse durchgeführt wurde.
Höchstnoten für Manor
Eine überwiegende Mehrheit der Befragten schätzt Manor als ein seit Jahren bewährtes Warenhaus (85%), das ein breites Sortiment anbietet (84%). Mehr als drei Viertel der Befragten betonen, dass Manor ein Warenhaus für jedermann ist (78%). Hervorgehoben werden auch die gute Qualität und Attraktivität der bei Manor erhältlichen Produkte (76%), das faire Preis-Leistungs-Verhältnis (65%) sowie das freundliche und hilfsbereite Personal (59%). Bei mehr als der Hälfte der Befragten (53%) ist Manor auch wegen ihres Restaurants ein Begriff.
Möglicher Wegzug von Manor wird durchwegs negativ beurteilt
65% der Befragten ist die Tatsache bekannt, dass der Verbleib von Manor an der Bahnhofstrasse über das Jahr 2019 hinaus in Frage gestellt ist. Eine deutliche Mehrheit von 86 Prozent der Befragten bewertet das drohende Verschwinden Manors von der Bahnhofstrasse als sehr negativ (51%) oder eher negativ (35%). Eine kritische Beurteilung äussern Personen aller Einkommensschichten, also auch die gut Verdienenden unter den Befragten.
Als häufigster Grund für das grosse Bedauern bei einem Verschwinden von Manor wird angeführt, dass es schon genug Luxusgeschäfte an der Bahnhofstrasse gebe (29%). Manor gehöre ganz einfach an die Bahnhofstrasse, finden 20 Prozent der Befragten.
Etwa der Hälfte der Befragten mangelt es an der Bahnhofstrasse bereits heute an Produkten für Normalverdienende (51%) bzw. an einer Produkteauswahl im mittleren Preissegment (47%). Dies bestätigt die Tendenz, dass sich der Mittelstand von der Bahnhofstrasse immer weniger angesprochen fühlt. Ein Wegzug von Manor würde diesen Trend deutlich verschärfen.
Besucherfrequenz könnte sich halbieren
Eindrücklich ist die Aussage der Befragten, ob sie nach einem allfälligen Verschwinden Manors weiter so häufig an die Bahnhofstrasse gehen würden: Statt heute 23 Prozent würden nur noch 9 Prozent die Bahnhofstrasse mindestens einmal wöchentlich besuchen. Im Schnitt besuchen Personen im Einzugsgebiet die Bahnhofstrasse aktuell 27 Mal im Jahr. Gäbe es Manor an der Bahnhofstrasse nicht mehr, wäre das nach den Angaben der Befragten nur noch 14 Mal im Jahr der Fall. Die Besucherfrequenz könnte sich also nahezu halbieren. Das Einkaufsverhalten würde ebenfalls erheblich geschwächt: Während heute 35 Prozent der Befragten angeben, mindestens einmal im Monat an der Bahnhofstrasse etwas einzukaufen, würden dies ohne Manor nur noch 24 Prozent tun.
Auch wenn der effektive Besucherrückgang davon abhängig bleibt, wie der heutige Manor-Standort künftig genutzt würde: Ein allfälliger Wegzug Manors hätte zweifellos für die gesamte Bahnhof-strasse, also auch für andere Geschäfte und Gewerbetreibende, erhebliche Konsequenzen.
Warenhäuser erhöhen Attraktivität
Insgesamt zeigt die Umfrage, dass die vier an der Bahnhofstrasse ansässigen Warenhäuser für die Besucherfrequenz an der bekanntesten Zürcher Einkaufsmeile absolut entscheidend sind. Auf die Fragen, welches erstens die bekanntesten Geschäfte sind, wo zweitens am häufigsten eingekauft wird, und welche Geschäfte drittens für die Wahl der Bahnhofstrasse als Einkaufsort ausschlaggebend sind, teilen Manor, Coop/St. Annahof, Globus und Jelmoli die Plätze eins bis vier jeweils unter sich auf.
Bei den bekanntesten Geschäften führen Globus und Manor (je 91%) gleichauf. Am häufigsten eingekauft wird in Coop/St. Annahof und am zweitmeisten in der Manor, die an der Bahnhofstrasse im Gegensatz zum St. Annahof über keine Lebensmittelabteilung verfügt. Auf die Frage, welche Geschäfte für die Wahl der Bahnhofstrasse als Einkaufsort ausschlaggebend sind, liegen Globus (44%) und Manor (43%) gemeinsam an oberster Stelle, gefolgt von Coop/St. Annahof (36%) und Jelmoli (36%). An fünfter bis siebter Stelle folgen mit deutlichem Abstand H&M (19%), Apple (19%) und Zara (11%). Weitere Geschäfte wie PKZ, Modissa, Big, Franz Carl Weber, Orell Füssli, Sprüngli oder Bucherer erreichen Werte teilweise deutlich unter 10 Prozent. Esther Girsberger, Geschäftsführerin IG Manor Bahnhofstrasse: «Was wir intuitiv schon lange spürten, kann jetzt auch mit Fakten unterlegt werden: Ein Verschwinden von Manor von der Bahnhofstrasse wäre für alle Involvierten fatal.»
Zur Studie
Das Marktforschungsinstitut GfK führte im Auftrag der Interessengemeinschaft Manor Bahnhofstrasse zwischen 18. und 25. November 2015 eine Online-Befragung mit 501 Personen zwischen 15 und 74 Jahren durch, die in einem Einzugsgebiet von 30 Kilometern rund um die Zürcher Innenstadt leben. Die Stichprobe bildet die Bevölkerungsstruktur im Einzugsgebiet ab und ist damit repräsentativ. Zur Untermauerung befragte GfK zudem zwischen 19. und 25. November 2015 305 Passantinnen und Passanten an der Bahnhofstrasse. Die Ergebnisse decken sich im Wesentlichen mit denen der Onlinebefragung.
Alle Resultate unter: ig-manor-bahnhofstrasse.ch
Interessengemeinschaft Manor Bahnhofstrasse
Die IG Manor Bahnhofstrasse hat sich im April 2014 gebildet, weil der Verbleib von Manor an der Bahnhofstrasse längerfristig aufgrund einer im Raum stehenden massiven Mietzinserhöhung bzw. aufgrund von Umnutzungsplänen der Eigentümerin in Frage gestellt ist. Die zehn Initiantinnen und Initianten der Interessengemeinschaft sind überzeugt, dass es in der Zürcher Innenstadt auch in Zukunft ein gut durchmischtes Angebot für jedermann und damit ein Warenhaus wie Manor braucht.
info@ig-manor-bahnhofstrasse.ch , www.ig-manor-bahnhofstrasse.ch
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