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Unternehmen und Märkte

Nachhaltigkeit im Ladenbau

Klimagipfel, Nachhaltigkeitsziele, CO2-Neutralität: Das Thema Umweltschutz ist zurzeit in aller Munde. Konsumenten sehen die Verantwortung dafür klar bei der Industrie und dem Handel: Es müssen Möglichkeiten für den nachhaltigen Einkauf geboten werden. Wie steht es mit den Geschäftseinrichtungen – ist ein «grüner» Ladenbau möglich?

HANDEL HEUTE traf Michaela Drage, Engineering Director bei Umdasch The Store Makers, zum Interview.

Frau Drage, das Thema des Umweltschutzes sorgt aktuell weltweit für Gesprächsstoff. Wie reagieren Sie als Ladenbauer auf die Anforderungen, die in diesem Kontext entstehen und wie kann man im Lebensmitteleinzelhandel nachhaltige Lösungen realisieren?
Entscheidend ist in erster Linie der Produktionsstandort der Regalkomponenten. Eine billige Herstellung in Fernost bedingt lange Transportwege für die Lieferung nach Europa und somit eine Belastung der Umwelt, ganz abgesehen von oftmals schadstoffbelasteten Materialien. Ebenfalls ist die Energiegewinnung solcher Industrien meist nicht ganz sauber, die durch Kohlekraftwerke etc. nicht mit europäischen Standards vergleichbar ist, geschweige denn die Arbeitsbedingungen. Deshalb produziert umdasch für den Lebensmittelhandel zu 100 Prozent in Europa. umdasch ist ISO 14001:2015 und ISO 9001:2015 zertifiziert. Lebensmittelhändler können aber auch direkt durch langfristige Investitionen sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachhaltig agieren: Unser bewährtes Regalsystem Basixx ist zeitlos und solide.

Eine weitere Möglichkeit der langfristigen Investition sind flexibel veränderbare Warenträger und Präsentationssysteme. Damit muss man bei Neuausrichtungen nicht alles Möbel umtauschen, sondern kann diese einfach nach Bedarf anpassen. Wir bieten hier einige Systeme, wie den Varitable, Turntable oder Fold-up! an – Veränderbarkeit leichtgemacht! Unsere Displaybox kann auch etwa saisonal mehrfachverwendet werden, über viele Jahre hinweg – eine tolle Alternative zu Wegwerf-Displays aus Kunststoff oder Pappe. Eine weitere interessante Möglichkeit bei Umbauten ist das «Refurbishment», welches wir für filialbasierte und multiplizierbare Märkte ebenfalls anbieten. Im Rahmen dieser Dienstleistung bauen wir bei Märkten, die in die Jahre gekommen sind, die Warenträger ab, prüfen sie und reinigen die brauchbaren Elemente. Gegebenenfalls unterziehen wir die Komponenten einer erneuten Oberflächenveredelung. Diese Teile können dann in neuen Märkten wiederverwendet werden und somit kann bis zu einem Drittel des Preises einspart werden. Eine weitere, unmittelbare Möglichkeit ist die Verwendung von Möbeln mit ökologisch kleinem Fussabdruck, wie etwa dem GreenShelf von umdasch. Hier werden alternative, ladenbau-untypische Komponenten verwendet.

Sind klimaneutrale Läden im Lebensmitteleinzelhandel vorstellbar oder reine Utopie?
Viele unserer Kunden nehmen hier beispielhafte Vorreiterrollen ein. Etwa der kürzlich eröffnete Edeka Kunzler in Saarwellingen: Der Supermarkt kommt dank energieeffizienter Wärmerückgewinnungssysteme ohne fossile Brennstoffe aus. Dazu gehören ausserdem eine Kälteanlage mit natürlichen Kühlmitteln sowie eine hochwertige LED-Beleuchtung, welche die Ware emotional in Szene setzt. Genau hier muss man ansetzen, bei den grossen Energiefressern der Kühlung und Beleuchtung. (...)

Liebe Leserin, lieber Leser! Das ganze Gespräch mit Michaela Drage können Sie in der gedruckten Ausgabe Nr. 5-2019 von HANDEL HEUTE (HH) lesen und weiterverfolgen. Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre.