Der Schweizer Detailhandels-Riese Migros konnte laut eigenen Angaben den Umsatz in seinem Kerngeschäft, dem Bereich Supermarkt, stabil halten. Insgesamt lag der Gruppen-Umsatz mit 32,5 Milliarden Franken (+1,6 Prozent) klar über dem bereits starken Vorjahr. Einer der Haupttreiber war das anhaltend starke Wachstum im Onlinehandel (+10,1 Prozent, 4,5 Milliarden Franken). Der Detailumsatz in der Schweiz konnte ebenfalls um 1,4 Prozent auf 24,4 Milliarden Franken gesteigert werden.
Lebensmittel und Non Food
Das Schweizer Detailhandelsgeschäft war von zwei Tendenzen geprägt: Das stationäre Supermarktgeschäft entwickelte sich stabil und steigerte den Umsatz um 0,3 Prozent auf 12,7 Milliarden Franken. Die einzelnen Formate wie zum Beispiel Migros-Partner oder Voi wuchsen gesamthaft um 4,1 Prozent.
«Diese Entwicklung bestärkt uns darin, dass wir mit dem klaren Fokus auf unsere Supermärkte den richtigen Weg eingeschlagen haben», sagt Mario Irminger, Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes. Flankiert wird die stationäre Entwicklung durch den Zuwachs beim Online-Supermarkt «Migros Online», der seinen Umsatz auf 365 Millionen Franken steigerte (+6,0 Prozent) und damit seine Spitzenposition in der Schweiz festigte.
Im Bereich «Non Food» setzte sich die Verlagerung vom stationären zum Online-Handel weiter fort. Betroffen waren vor allem die Fachmärke, von denen sich die Migros derzeit trennt. Dadurch werden im Ergebnis 2025 sowohl Umsatzanteile als auch Verlustquellen wegfallen. Für Melectronics, SportX und Bike World konnten bereits Käufer gefunden werden, für Micasa und Do it + Garden läuft die Suche nach einer geeigneten Eigentümerschaft noch.
Mit dem Verkauf von Fachmärkten, Hotelplan Group und Mibelle Group konzentriert sich die Migros auf ihr Kerngeschäft. Im Rahmen der landesweiten Tiefpreisoffensive hat sie im Oktober 2024 damit begonnen, die Preise von deutlich mehr als 1000 beliebten Alltagsprodukten auf Discount-Niveau zu senken. Dafür investiert die Migros pro Jahr 500 Millionen Franken. Zudem biete die Migros noch mehr Frische und Regionalität und stärke die Eigenmarken, so das Unternehmen. Mit der Eröffnung von 140 neuen Filialen und der Modernisierung von 350 bestehenden in den nächsten Jahren werde die schweizweite Präsenz gestärkt.
Migros Industrie
Die Betriebe der Migros Industrie erwirtschafteten einen Umsatz von 6,1 Milliarden Franken (+1,8 Prozent). Zu den Wachstumstreibern gehörte die starke Nachfrage im Inlandgeschäft bei den Food-Retailformaten (Migros-Supermarkt, Denner, Migrolino).
Handel
Der Umsatz im Handel stieg auf 9,0 Milliarden Franken (+3,3 Prozent). Treiber des Wachstums war das anhaltend starke Online-Geschäft, insbesondere mit der Galaxus-Gruppe (+17,2 Prozent, 2,9 Milliarden Franken.). Digitec Galaxus, der grösste Onlinehändler der Schweiz, ist seit 2018 auch in Deutschland präsent und steigerte seinen Umsatz zum 23. Mal in Folge. Auch Denner (+0,1 Prozent, 3,8 Milliarden Franken) und Migrolino (+0,4 Prozent, 0,8 Milliarden Franken) konnten den Umsatz verbessern. Das Geschäft von Migrol war durch rückläufige Volumina und tiefere Erdölpreise gekennzeichnet (-9,7 Prozent, 1,4 Milliarden Franken).
Hotelplan Group steigerte den Umsatz trotz geopolitischer Unsicherheiten in wichtigen Ferienregionen auf 1,8 Milliarden Franken (+3,0 Prozent). Der Reisekonzern wird seine detaillierten Umsatzzahlen am 29. Januar 2025 veröffentlichen.
Gesundheit
Die Gesundheitsdienstleistungen verzeichneten ein starkes Wachstum auf 1,5 Milliarden Franken. Dies war hauptsächlich getrieben durch die Umsatzentwicklung bei der Medbase-Gruppe mit einem starken Wachstum von 25,7 Prozent. Organisch konnte ein solides Wachstum von 2,7 Prozent erzielt werden. Auch die Gesundheitsvorsorge trug mit Abo-Zuwächsen bei der Fitnesscenter-Kette "Movemi" zum Anstieg bei.