Die Migros führt ein Bewertungssystem für seine Eigenmarken ein. Den Anfang machen tierische Produkte wie Fleisch und Milch. Auf einer Skala von eins bis fünf Sternen sehen die Kunden zum Beispiel zukünftig, dass M-Classic Poulet beim Tierwohl gut abschneidet, im Klima hingegen weniger. «Auch die negativen Nachhaltigkeitsaspekte eines Produkts verschweigen wir nicht», wird Marketing-Chef Matthias Wunderlin in einer Medienmitteilung zitiert.
Das sogenannte M-Check-Siegel gab es vorher auch schon auf den Produkten. Zusammen mit der Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) sowie der Ökobilanzierungsfirma Treeze in Uster ZH und der Zürcher Beratungsfirma Intep hat die Migros es aber weiterentwickelt.
So fliessen in die Bewertung für Tierwohl Faktoren ein wie der Auslauf eines Tieres im Freien, die Stallhaltung, der Einsatz von Medikamenten und die Transportbedingungen. Die Berechnung des Klimaschutzes basiert auf Kriterien wie dem Anbau, dem Einsatz von Wasser und Dünger, dem Transport und der Verpackung.
Der WWF begrüsst die Initiative der Migros. «Mit dieser Offenlegung ermöglicht sie Kundinnen und Kunden, bewusster einzukaufen. Denn ein Drittel der konsumbedingten Umweltbelastung in Europa geht auf das Konto unseres Essens», wird Thomas Vellacott, Geschäftsführer des WWF Schweiz, zitiert.
Zunächst macht das Bewertungssystem nur Tierwohl und Klimaschutz sichtbar. Weitere Dimensionen der Nachhaltigkeit sollen folgen.