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Unternehmen und Märkte

Kaufkraft 2019: Schweiz top

Die Kaufkraft ist - im Ländervergleich mit Österreich und Deutschland - in der Schweiz am höchsten.
Bild: Robert Altermatt

Mit insgesamt 42'067 Euro haben die Schweizer 2019 eine deutlich höhere Pro-Kopf-Kaufkraft als die Einwohner der benachbarten Länder Österreich und Deutschland. Den Österreichern stehen 2019 laut der neuen Studie des Marktforschungsinstituts GfK 24'067 Euro pro Kopf für Ausgaben zur Verfügung, den Deutschen 23'779 Euro.

Wie die Kaufkraft-Studie von GfK weiter aufzeigt, zeigen sich beim Niveau des verfügbaren Nettoeinkommens Unterschiede nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch innerhalb der jeweiligen Länder gibt es deutliche regionale Unterschiede. Die Gesamtsumme der Kaufkraft in der Schweiz liegt bei knapp 8,5 Millio-nen Einwohnern im Jahr 2019 laut GfK Prognose bei 356,9 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein). Die rund 8,8 Millionen Österreicher hingegen kommen 2019 auf eine Kaufkraftsumme von rund 212,3 Milliarden Euro, während sich die Gesamtkaufkraft der in etwa 82,8 Millionen Deutschen auf 1968,7 Milliarden Euro beläuft.

Die Kaufkraft misst dabei das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten und steht für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung. Der Fokus der Studie liegt in der Herausarbeitung der regionalen Unterschiede. Die Studie zeigt, wie verschieden die regionale Kaufkraft ist, sowohl zwischen als auch innerhalb der Länder.

 

Schweiz

Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 60'935 Euro führt Zug das Schweizer Kantone-Ranking an – hier stehen den Einwohnern knapp 45 Prozent mehr als dem Landesdurchschnitt zur Verfügung. Auf den Plätzen zwei und drei folgen wie im Vorjahr die Kantone Schwyz und Nidwalden, die mit 33 Prozent beziehungsweise 25 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt ebenfalls sehr hohe Pro-Kopf-Kaufkraft-Werte aufweisen. Aufgrund der relativ geringen Anzahl an Einwohnern entspricht die Kaufkraftsumme dieser drei Kantone zusammen jedoch nur etwas mehr als fünf Prozent der Kaufkraftsumme der gesamten Schweiz. Den vierten Platz belegt der einwohnerstärkste Kanton Zürich: Mit rund 1,5 Millionen Einwohnern leben dort knapp 18 Prozent aller Einwohner der Schweiz und vereinen so etwas mehr als 20 Prozent der gesamten Schweizer Kaufkraft.

 

Top-10-Kantone

Ein Blick auf die Top-Ten-Kantone zeigt, dass es ein paar Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr gab. So klettert mit Obwalden ein Kanton auf den fünften Platz, der letztes Jahr noch knapp den Einzug in die Top-10 verfehlte. Genève hingegen verliert in diesem Jahr drei Plätze und fällt auf den achten Platz im Kantonranking, während Aargau mit Rang neun einen Platz schlechter abschneidet als im Vorjahr und Vaud aus der Top-10 verschwindet. Die Bewohner des zweiteinwohnerstärksten Kantons Bern verfügen mit etwas mehr als 40 Milliarden Euro über rund elf Prozent der Schweizer Kaufkraft. Im nationalen Ranking nach pro-Kopf-Kaufkraft landet der Kanton allerdings nur auf Rang 16 von 26.

 

Zur Studie «GfK Kaufkraft»

Die Studie «GfK Kaufkraft» ist definiert als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten zur Kaufkraft hinzugerechnet. Von diesem verfügbaren Einkommen sind allerdings noch nicht die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten wie Gas oder Strom, Bekleidung oder das Sparen abgezogen. Basis der Berechnung sind, neben der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, einschlägige Statistiken zur Berechnung der staatlichen Leistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute.