Die Lieferroboter sind ab Anfang September erstmals im Herzen der Stadt Zürich anzutreffen: Im Rahmen eines Pilotversuchs können sich Jelmoli-Kunden online bestellte Produkte per Lieferroboter an einen Ort ihrer Wahl in den Zürcher Stadtkreisen 1, 2, 3 und 9 liefern lassen. Hierzu kann die entsprechende Lieferoption beim Check-out-Prozess auf www.jelmoli.ch angewählt und ein beliebiger Lieferort innerhalb eines vorgegebenen Gebiets in der Innenstadt, inkl. des präferierten Zustellzeitfensters, definiert werden. So ist es beispielsweise möglich, sich das Picknick auf die Parkbank am See, die Laufschuhe ins Hotel oder das neue Hemd direkt ins Büro liefern zu lassen. Kurz vor Ankunft des Roboters erhält der Kunde einen Link per SMS, mit dem sich das Transportfach öffnen lässt. Die Lieferoption mittels Roboter bietet Jelmoli seinen Kunden während des Pilotversuchs kostenlos an. Ob dieses Angebot zu einem späteren Zeitpunkt kostenplichtig werde, liess Marc Huber, Leiter Marketing & E-Commerce bei Jelmoli, offen.
Die 23 Kilogramm schweren Lieferroboter können bis zu 10 Kilogramm Ladung aufnehmen, sie sind mit neun Kameras, acht Ultraschalldetektoren, zwei Trägheitsmessgeräten und einem GPS-Sender ausgestattet. Die sechsrädrigen Lieferroboter der estnischen Firma Starship fahren mit einem Schritt-Tempo von maximal 6 Kilometern pro Stunde. Claudia Pletscher, Leiterin Entwicklung und Innovation bei der Schweizerischen Post, erklärte anlässlich der Testfahrt mit dem Lieferroboter durch die Zürcher Innenstadt, dass die Paket-Roboter ganz bewusst «defensiv» unterwegs sein würden. Und das nicht ohne Grund: Insbesondere im innerstädtischen Verkehr lauern viele Hindernisse (Autos, Passanten, Verkehrsampeln etc.).
Bewährte Technik
Bei den Tests werden wiederum die bewährten Lieferroboter des Herstellers Starship Technologies eingesetzt. Diese hatten 2016 rund 200 Zustelltouren absolviert und dabei 1000 Kilometer zurückgelegt. Die dabei gesammelten Daten flossen vollumfänglich in die Weiterentwicklung und Optimierung der Roboter ein. Um auch im Rahmen der folgenden Einsätze möglichst viele Erfahrungen im Betrieb zu sammeln, werden die selbstfahrenden Roboter durch geschulte Fachpersonen begleitet und überwacht.