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Unternehmen und Märkte

Interio in österreichischen Händen

Sechs von elf Interio-Filialen werden an den österreichischen Möbel-Discounter Mömax verkauft.
Bild Zocchetti

Nachdem der österreichische Möbel-Konzern «XXXLutz» kürzlich bereits das Schweizer Möbel-Traditionshaus Möbel Pfister übernommen hat, kauft XXXLutz der Migros nun auch noch sechs der elf Interio-Läden ab. XXXLutz wird die Interio-Niederlassungen in Filialen seiner Discount-Marke «Mömax» umwandeln. Der Name Interio wird verschwinden.

Der Schweizer Grossverteiler Migros übergibt sechs seiner elf Interio-Filialen in neue Hände. Rund 200 Mitarbeitende erhalten die Möglichkeit auf eine Weiterbeschäftigung bei Mömax, einem Unternehmen der XXXLutz-Gruppe. Die übrigen rund 100 Mitarbeitenden der anderen Interio-Filialen werden alle inner- oder ausserhalb der Migros-Gruppe weiterbeschäftigt. Mit dem Rückzug von Interio aus dem Schweizer Markt setze die Migros Mittel frei, um sich auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren und sich im hart umkämpften Möbelmarkt auf die Entwicklung von Micasa zu konzentrieren, so die Schweizer Detailhandels-Genossenschaft. 
 
Im Juni 2019 hatte die Migros-Gruppe entschieden, verstärkt in ihr strategisches Kerngeschäft sowie in den Online-Handel zu investieren und sich dabei von den Interio-Filialen zu trennen. Bericht dazu in HANDEL HEUTE Online siehe hier.
 
Mit nur elf Filialen hat Interio die kritische Grösse nicht erreicht und leidet in einem verschärften Wettbewerbsumfeld seit Jahren unter sinkenden Umsatzzahlen. Im Verlauf des Jahres 2020 übergibt die Migros deshalb sechs Interio-Standorte an die österreichische XXXLutz-Gruppe, die den Weiterbetrieb der Filialen mit der bereits in zahlreichen Ländern etablierten Marke «Mömax» beabsichtigt. Für die übrigen Filial-Standorte verhandelt die Migros mit möglichen Nachmietern oder sucht noch nach Lösungen. Unter dem Namen «Interio» werden keine Möbelhäuser weitergeführt.

Der österreichische Möbelkonzern XXXLutz wird in Zukunft mit Möbel Pfister das höhere Preissegment bedienen und künftig mit Mömax ein in anderen Ländern angebotenes Discount-Format auch in der Schweiz lancieren.

Alle Mitarbeitenden werden weiterbeschäftigt

Die rund 300 Interio-Mitarbeitenden werden jedoch nicht auf der Strasse stehen. Die XXXLutz-Gruppe wird 200 von ihnen ein Vertragsangebot mit gleichem Lohn machen. Die übrigen Mitarbeitenden der Filialen sollen alle inner- oder ausserhalb der Migros-Gruppe weiterbeschäftigt werden. In Zusammenhang mit der bereits kommunizierten Schliessung der Interio-Filiale in Emmen per Ende Februar 2020 hat die Migros allen betroffenen Mitarbeitenden eine so genannte «Anschluss-Lösung» ermöglicht. 

Die elf Interio-Filialen und der Online-Shop bleiben bis zur Übergabe, die bis spätestens Ende September 2020 abgeschlossen sein soll, normal geöffnet. Auch für die Zeit danach steht die Migros beziehungsweise das Möbel-Format «Micasa» den Interio-Kunden zur Seite: Alle aufgegebenen Bestellungen würden ohne Ausnahme ausgeliefert, sämtliche Garantieleistungen blieben aufrechterhalten, so die Migros. 

Micasa: Weiterentwicklung und Investitionen 

Wie die Migros mitteilt, ermögliche der Verkauf der Interio-Filialen frei werdende finanzielle Mittel für die Weiterentwicklung seines Möbel-Formats «Micasa». Mit Micasa habe die Migros schweizweit bereits eine gut etablierte und beliebte Marke mit 37 Filialen am Markt.

www.interio.ch
www.migros.ch