Für die Studie «Corona-Auswirkungen und Lehren für den Handel» hat das Forschungszentrum für Handelsmanagement (IRM) der Universität St.Gallen (HSG) insgesamt 132 leitende Angestellte in Detailhandelsunternehmen befragt, informiert die HSG in einer Mitteilung zur Studie. Den Ergebnissen zufolge wollen Schweizer Handelsunternehmen die Corona-Virus-Pandemie mehrheitlich als Möglichkeit nutzen, Verbesserungen für das eigenen Unternehmen herbeizuführen.
Gut ein Drittel der Befragten nannte dabei als grösste Chance die Förderung der Digitalisierung in der eigenen Firma. Für fast drei von zehn Befragten stand der Ausbau des Online-Geschäfts im Mittelpunkt des Interesses. Knapp ein Viertel der Befragten sieht die Flexibilität der Arbeit durch die Verlagerung ins Home-Office gestärkt.
Jobverlust und Kurzarbeit
Unter den negativen Auswirkungen der Pandemie rangieren die Entlassung von Mitarbeitenden und die Einführung von Kurzarbeit auf den vordersten Plätzen. Ein Fünftel der Befragten habe im letzten halben Jahr Stellen gestrichen, erläutert die HSG. Mehr als die Hälfte der Unternehmen habe Kurzarbeit eingeführt.
Für das kommende halbe Jahr sind die Befragten aber mehrheitlich optimistisch. Nur zwölf Prozent gehen von weiteren Entlassungen und nur 22 Prozent von weiterer Kurzarbeit aus. Einen zweiten Lockdown können sich nur 19 Prozent der Befragten vorstellen.
Die Studie wird durch einen Webcast ergänzt. Hier diskutieren die CEOs von fünf Handelsunternehmen unter der Moderation des Leiters des IRM, Thomas Rudolph, ihre Erfahrungen während des Lockdowns. So habe die Migros «die physischen Grenzen des digitalen Handels (in Form von Engpässen bei der Post) gespürt», wird Migros-CEO Fabrice Zumbrunnen in der Mitteilung aus dem Webcast zitiert.