2015 wurden im Schweizer Detailhandel 95.4 Milliarden Franken umgesetzt – 2.3 Prozent weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Minus von 2.2 Milliarden Franken. Dies ist hauptsächlich auf den Non Food-Sektor zurückzuführen, der unter einer weiterhin starken Deflation leidet. Auch der Einkaufstourismus und das Online-Shopping stellen für die Branche eine permanente Herausforderung dar.
Dynamische Discounter, solide Grossverteiler
Die Discounter gehörten auch 2015 zu den Profiteuren. Marktleader Denner stagnierte, doch Aldi und Lidl konnten ihre Umsätze deutlich über dem Markt steigern. Mit einem Umsatzsprung von 9 Prozent, auf 870 Millionen Franken, lag Lidl bezüglich Wachstum an der Spitze. Damit rückte Lidl auf Rang 12 der grössten Detailhändler der Schweiz vor. Zusammen erreichten die beiden deutschen Günstiganbieter einen Marktanteil von 2,8 Prozent.
Auch der Dorfladenspezialist Volg (+0.5 Prozent) gehörte zu den Gewinnern, während die Grossverteiler Migros und Coop solide Resultate erzielten. Bei der grössten Warenhauskette, Manor, machte sich insbesondere der Rückgang im Bekleidungsmarkt, der um rund 5 Prozent einbrach, bemerkbar.
Im Non Food-Markt mussten die grössten Einbussen hingenommen werden. Nachdem der Marktführer im Schuh- und Sportbereich, die Dosenbach-Ochsner-Gruppe, im 2014 noch fast 6 Prozent zulegen konnte, büsste sie dies im 2015 wieder ein. Im Haushaltgeräte-Markt konnte die Coop-Tochter Dipl.Ing.Fust um 2.3 % zulegen.
Schwieriges 2016
Der Verdrängungskampf wird sich 2016 weiter zuspitzen: In den ersten fünf Monaten des Jahres musste die Branche einen erneuten Umsatzrückgang (von 1 Prozent) verkraften. Rezessive Tendenzen dürften den Markt weiter negativ beeinflussen, so dass GfK für das Gesamtjahr einen Rückgang von ca. 2 Prozent erwartet. Dabei zeigen sich markante Unterschiede: der Le-bensmittelmarkt stagniert und wird mit hoher Wahrscheinlich mit einer Nullrunde abschneiden, während die NonFood-Märkte mit einem bedeutend höheren Rückgang, von 3-4 Prozent, rechnen müssen.
Zusätzlich zum Einkaufstourismus, der auf hohem Niveau stagnieren wird, gehört die Digitalisierung zu den grössten Herausforderungen der Detailhändler. Im Distanzhandel (Online- und Versandhandel) wurden 2015 bereits 7.2 Milliarden Franken umgesetzt – über 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Klar ist: Die Volumina im Netz wachsen zulasten des stationären Handels. Behaupten werden sich diejenigen Marktteilnehmer, die On- und Offline effizient miteinander verknüpfen und den Trend zur Digitalisierung individuell zu nutzen wissen.