Mit einem Gesamtumsatz von 102,6 Milliarden Franken haben die Detailhändler in der Schweiz im Jahr 2022 nochmals 300 Millionen Franken mehr eingenommen als im Vorjahr 2021, als die Branche erstmals die Marke von 100 Milliarden geknackt hatte. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK Switzerland hervor.
Ein Faktor für das leichte Plus dürfte neben der anhaltenden Zuwanderung auch die Inflation gewesen sein. Als Folge des Ukraine-Kriegs verteuerten sich Vorleistungen wie Energie, Transport, Verpackung und Logistik teils massiv, was sich auch auf die Konsumentenpreise in den Läden und an den Tankstellen auswirkte.
Einbussen bei den Grossen
Dabei mussten die drei grössten Detailhändler Federn lassen. So ging der Umsatz der Migros Supermärkte inklusive der Onlineplattform migros.ch um 3,3 Prozent auf 12,3 Milliarden Franken zurück.
Bei der Nummer zwei Coop verloren die Supermärkte 4,4 Prozent auf 11,6 Milliarden Franken. Beim Discounter Denner sank der Umsatz inklusive Partnerbetriebe um 2,6 Prozent auf 3,9 Milliarden Franken.
Dagegen legte der zur Migros gehörende Online-Händler Digitec-Galaxus um 12,2 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken zu. In all diesen Umsatzzahlen ist die Mehrwertsteuer nicht enthalten.
2022 kauften Schweizer Konsumenten für 14 Milliarden Franken Waren und Güter online ein.
Dies entspricht einem Rückgang von 0,4 Milliarden Franken oder 2,8 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Online-Inlandkonsum sank 2022 gegenüber Vorjahr um 2,4 Prozent, der Online-Auslandseinkauf schrumpfte um fünf Prozent, so GfK.
Verhaltener Ausblick
Der Ausblick auf die kommenden Quartale und das nächste Jahr sei verhalten. «Positiv ist zu vermerken, dass sich die Lage bei den Energiepreisen entspannt hat und das Risiko für stark rezessive Szenarien wie Unterbrechungen in der Energieversorgung deutlich abgenommen hat», so die Macher der Studie von GfK.