Mit Rega, Ricola, Zweifel und Rivella sind gleich vier Unternehmen mit starker Schweizer Verwurzelung neu unter den zehn reputationsstärksten Unternehmen der Schweiz. Ernst Kohler, CEO der Rega, nahm den Preis als Newcomer des Jahres in den Top 10 persönlich entgegen: «Es ist schön zu sehen, dass der grosse Einsatz und das hohe Engagement unserer Mitarbeitenden wahrgenommen wird. Dabei ist unsere Aufgabe eigentlich einfach: Wir wollen die beste Luftrettungsorganisation der Welt sein – zum Wohl der Patienten, für die Schweiz und unsere Gönnerinnen und Gönner.»
Röstigraben: Der Heimvorteil zählt
Die jährlich durchgeführte GfK Studie zeigt aber auch, dass sich die Schweizer nicht überall einig sind. Die Romandie bewertet Unternehmen mit Wurzeln in der Romandie wie z.B. Nestlé besser als die Deutschschweiz. Hingegen wird die Reputation von Deutschschweizer Unternehmen wie Rivella, Ricola oder Zweifel in der Deutschschweiz höher eingestuft. Die lokale Verankerung der Unternehmen spiegelt sich in ihrer regionalen Reputation wider. Neben dem Wohnort bringen weitere demographische Parameter unterschiedliche Ergebnisse ans Tageslicht. So spielt auch das Geschlecht oder das Alter der Befragten eine Rolle: Frauen bewerten Detailhändler wie Migros und Coop, aber auch Retailer wie Pfister oder Vögele Shoes besser als Männer. Auch schneiden bei den weiblichen Probanden Firmen wie Lindt & Sprüngli besser ab, wohingegen Männer Feldschlösschen besser bewerten. Im Generationenvergleich schneiden Grossbanken wie UBS, CS oder Julius Bär bei den unter 30-Jährigen besser ab als bei den über 50-Jährigen.
Markenerlebnisse und -beziehungen
Seit mehr als einer Dekade veröffentlicht GfK Switzerland in Zusammenarbeit mit dem fög (Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich) mit dem GfK Business Reflector den Reputationsindex für Schweizer Unternehmen. Neu werden neben der Reputation und der Bekanntheit auch Markenerlebnisse und Markenbeziehungen in die Studie einbezogen. Denn Unternehmen sind auch Marken. Marken werden durch positive und negative Erlebnisse geschaffen, welche die Konsumenten mit ihnen haben. Diese Erlebnisse wiederum formen die Beziehungen der Konsumenten mit einem Unternehmen. Markenbeziehungen widerspiegeln die emotionale Verbundenheit mit dem Unternehmen, prägen das künftige Kundenverhalten und sind somit ein wichtiger Indikator für den künftigen Markterfolg. Die neueste GfK-Erhebung zeigt, dass Herr und Frau Schweizer sich am stärksten mit den beiden grossen Detailhändlern verbunden fühlen, aber auch enge Beziehungen zur Rega, zu Lindt & Sprüngli und zu Zweifel führen.
Preisverleihung und Fachvorträge
Im Rahmen der Informationstagung zum GfK Business Reflector 2017 wurden im Park Hyatt Hotel in Zürich die Migros als «Gewinnerin 2017» und die Rega als bester «Newcomerin Top10» gekürt. Dr. Anja Reimer stellte die Studienergebnisse den anwesenden Medienschaffenden und Markt-forschern vor. Die Referenten Prof. Dr. Bettina Nyffenegger und Andrea Kähr (Universität Bern) sowie Dr. Mario Schranz (fög) und Jörg Schneider (js_studien+analysen) präsentierten danach in Fachvorträgen Hintergrundinformationen zum Phänomen der Markensabotage durch Konsumenten sowie zur Krise des traditionellen Wirtschaftsjournalismus und deren Auswirkung auf die Corporate Reputation
Unternehmen und Märkte