René Graf, Präsident von Bildung Detailhandel Schweiz (BDS) erklärte in seinen einführenden Worten an die Adresse der Teilnehmenden des BDS-Tags 2018: «Bildung ist wichtig. Bildung ist eine Voraussetzung für die Zukunft, sei es für einen Einzelnen, sei es für eine Organisation, sei es für ein Unternehmen. Bildung ist ein Kapital für eine Volkswirtschaft.» Wenn man solche immer wieder geäusserten Sätze höre, so Graf weiter, würden die meisten dazu Befragten antworten: «Ja, das ist so.»
Bildung und Bildungsinhalte müssten jedoch vor allem gelebt werden, denn nur so habe Bildung einen Nutzen und eine Wirkung. Der BDS-Präsident fügte hinzu, dass es nichts bringe, «irgendwelche Theorien zu vermitteln, die nicht gebraucht werden, die nicht eingesetzt oder die nicht umgesetzt» werden können. Bildung müsse von der Basis und der Zielgruppe getragen werden. Eine grosse Herausforderung sei daher das Erarbeiten von praxisnahen, aber auch zukunftsorientierten und zukunftsträchtigen Bildungsinhalten. Diese Herausforderung könne gemeistert werden, indem möglichst viele Beteiligte einbezogen würden. Das sei beim Detailhandel der Fall, so Graf: «Wir vom Detailhandel haben hinsichtlich des Praxiseinbezugs aller Akteure eine sehr gute Kultur.»
«Verkauf 2022+»
Im Anschluss an Grafs Ausführungen gaben BDS-Geschäftsführer Sven Sievi und Petra Hämmerle – die Projektleitung von «Verkauf 2022+» – einen Einblick in den aktuellen Projektstand des Reformvorhabens. Bildung Detailhandel Schweiz (BDS) hat mit «Verkauf 2022+» im vergangenen Jahr ein Reformprojekt lanciert, das die Berufsbildung für die Zukunft fit machen soll. Bildung Detailhandel Schweiz (BDS) zeichnet als nationale Organisation der Arbeitswelt (OdA) verantwortlich für die Gestaltung der Grundbildungen sowie für die höhere Berufsbildung im Detailhandel.
Eine ihrer zentralen Aufgaben ist die laufende Aktualisierung und Anpassung der Ausbildungen und der eidgenössischen Abschlüsse an die Bedürfnisse der Praxis. Aktuell werden die beruflichen Grundbildungen «Detailhandelsfachfrau/-fachmann EFZ» und «Detailhandelsassistent/in EBA» überarbeitet.
Aufschlussreiche und spannende Informationen erhielt das Publikum von einer kleinen Gruppe von Detailhandelsmanagern/innen, die 2013 als erste diese höchste eidgenössisch anerkannte Weiterbildung im Detailhandel abgeschlossen hatte. Diese gaben – fünf Jahre danach – einen Einblick in ihre Weiterbildung und die damit verbundenen Herausforderungen und zeigten auf, wie sie die erworbenen Kompetenzen in ihrer Berufspraxis umsetzen konnten.
Highlight BDS Campus
Auf dem Podium erzählten vier Teilnehmer von ihren Erfahrungen in Zusammenhang mit dieser anspruchsvollen Weiterbildung. Irma Cattilaz Carlehoeg, die in Biel das Warenhaus Manor leitet, gefiel an der Weiterbildung zur Detailhandelsmanagerin insbesondere der BDS Campus, das erweiterte Netzwerk und das im Kurs erworbene zusätzliche Know-how. Stefan Böni, Einkaufsleiter bei Ochsner Shoes, und Sandro Janko (Coop Schafisheim) fanden ebenfalls grossen Gefallen am BDS Campus. Böni brachte es auf den Punkt: «In diesem Campus geht es darum, dass man seinen Erfahrungs- und Wissensrucksack so organisiert, dass man komplexe Fragestellungen in einer gewissen Struktur schlüssig beantworten kann.» Für Raphael Mühlethaler (Migros Aare) war der Detailhandelsmanager-Kurs «eine Horizonterweiterung», vor allem aber habe er dadurch Einblick in andere Bereiche im Detailhandel (wie etwa die Finanzielle Führung) erhalten.
Im weiteren Verlauf des BDS Tags wurde in diversen Workshops über «Verkauf 2022+» rege diskutiert, neue Ideen entwickelt, Gedanken erörtert sowie im Rahmen einer SWOT-Analyse Umsetzungsmassnahmen definiert.