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Unternehmen und Märkte

ETH und Denner analysieren Verpackungsmüll

Die von ETH-Forscherinnen bei Denner erfassten Verpackungen setzen sich nicht nur aus Plastik zusammen, sondern auch aus Glas, Papier und Metall.
Bild: Kurt Pfister/Denner

Forscherinnen der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) haben erstmals eine Datenbank für Verpackungsmaterialien angelegt. Sie erfasst alle Verpackungen im Sortiment des Detailhändlers Denner. Damit sollen Einsparpotenziale identifiziert und industrielle Lösungen angestossen werden.

Forscherinnen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) untersuchen gemeinsam mit dem Detailhändler Denner, wie sich bei Verpackungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit der grösste Unterschied machen lässt. Dafür haben sie in einer Datenbank die Primär- und Sekundärverpackungen sämtlicher 3605 Produkte aus dem Denner-Sortiment erfasst. „Wir haben jetzt den Faktencheck für Nachhaltigkeitsversprechen gebaut“, wird Projektleiterin Julia Bachmann in einer Medienmitteilung der ETH zitiert. 

«Mit der Zusammenarbeit mit der ETH haben wir jetzt als erster Detailhändler die Möglichkeit, auf wissenschaftlicher Basis nachhaltig die Verpackungsthematik anzupacken», so Christopher Rohrer, Leiter Nachhaltigkeit bei Denner. Oft werde in den Medien darüber diskutiert, wie Verpackung gespart werden könnte, sagt die Ökonomin Catharina Bening. «Es fehlt aber das Wissen darüber, wie die Verpackung im Warenkorb von Herrn und Frau Schweizer eigentlich aussieht. Das war bis heute eine Blackbox.»

Verpackung reduzieren

Grundsätzlich gehe es darum, Verpackungsmaterial auf ein Minimum zu reduzieren und für den verbleibenden Rest geschlossene Kreisläufe zu schaffen. Sie identifizierten bereits erste Einsparpotenziale bei den sogenannten Sekundärverpackungen. Doch bei Zahlen zu Gewicht, Material und Absatzmenge stünden die Forscherinnen noch am Anfang. Dafür bedürfe es noch Detailanalysen und gemeinsamer Workshops.

«Das Projekt mit Denner ist wichtig», so Bening, «weil einer der grossen Anbieter den ersten Schritt machen musste, um die gesamte Industrie in Bewegung zu setzen.» Das langfristige Ziel des Sustainability in Business Lab sei es, anhand zugänglicher und nachvollziehbarer Daten industrieweite Lösungen zu schaffen.