Der Umsatz von Dufry stieg im ersten Halbjahr 2017 um 5,8 Prozent auf 3,821 Milliarden Franken. Insgesamt erzielte das Unternehmen zwischen Januar und Juni 2017 einen Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von 411,2 Millionen Franken. Das sind 7,8 Prozent mehr als im Vorjahressemester. Unter dem Strich blieb noch ein kleines Minus von knapp einer Millionen Franken, nachdem Dufry im Vorjahr noch einen Verlust von 58,5 Millionen Franken verzeichnet hatte. Damals hatte die Grossübernahme von World Duty Free (WDF) die Halbjahreszahlen massgeblich geprägt.
In diesem Jahr seien nun die Geschäfte in Grossbritannien sowie mit russischen und brasilianischen Reisenden gut gelaufen, wie Dufry in einer Medienmitteilung ausführte. Vor einem Jahr hatte Dufry unter dem Rückgang russischer Touristen vor allem in der Türkei gelitten.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die Türkei im türkisch-syrischen Grenzgebiet im Dezember 2015 ein Verbot von Charterflügen verhängt. Für den türkischen Tourismus bedeutete das Ausbleiben von Millionen Russen in der Sommersaison 2016 einen herben Schlag. Das Flugverbot wurde erst im vergangenen August aufgehoben.
Dies traf auch Dufry, das in Flughäfen, Häfen, auf Kreuzfahrtschiffen, in städtischen Touristenzentren und Bahnhöfen rund 2200 Shops betreibt. Zudem hatte die Krise in Brasilien und Argentinien mit der Abwertung dieser Währungen aufs Ergebnis von Dufry geschlagen.
Das Geschäft läuft wieder besser
Nun scheinen die Russen zurück. Diese hätten die Geschäfte in Russland, Griechenland und auch wieder in der Türkei positiv beeinflusst, so Dufry. In den Ländern ums Mittelmeer konnte der Reisedetailhändler mehr Gewinn erzielen.
Auch im Rest Europas verdiente Dufry mehr. Grossbritannien habe starke Resultate gezeigt, hiess es. Denn als Folge des Brexit-Entscheids wurde das britische Pfund deutlich billiger, was die Touristen anlockte. In der Schweiz und in Schweden habe sich das Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt. Auch in den anderen Erdteilen konnte Dufry den Betriebsgewinn verbessern. Lediglich in der Region Asien, Mittlerer Osten und Australien knickte der Gewinn ein.
Börsengang für den US-amerikanischen Markt?
Um die Schulden zu senken, zieht Dufry einen Börsengang des Nordamerika-Geschäfts in Betracht. Der nordamerikanische Reisehandel sei bei Getränken und Nahrungsmitteln sowie anderen Segmenten anders als die anderen Märkte. Darum bringe eine Abspaltung durch einen Börsengang mehr Flexibilität. Dufry will aber die Mehrheit behalten und die Sparte nach wie vor konsolidieren.