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Unternehmen und Märkte

Die Kaufkraft der Schweizer 2016

Für die Schweiz prognostiziert GfK im Jahr 2016 eine Kaufkraft von 42‘300 Euro je Einwohner. Die Gesamtsumme der Kaufkraft in der Schweiz liegt im Jahr 2016 bei 349 Mrd. Euro (ohne Liechtenstein). Im Kanton Zug ist die Kaufkraft pro Kopf am stärksten, im Jura am niedrigsten. Die pro-Kopf-Kaufkraft liegt aber auch im kaufkraftschwächsten Kanton, Jura, noch deutlich über der in Starnberg, dem kaufkraftstärksten Kreis in Deutschland.

Die Bewohner des wohlhabendsten Kantons, Zug, verfügen über das 1,5- Fache an Kaufkraft gegenüber dem Schweizer Durchschnitt. Die Bewohner der zweit- und drittplatzierten Kantone, Schwyz und Nidwalden, liegen knapp 35 bzw. 22 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt. Insgesamt erreichen nur sieben der 26 Kantone eine überdurchschnittliche proKopf-Kaufkraft, was belegt, dass auch in der wohlhabenden Schweiz die Kaufkraft weiterhin deutliche regionale Unterschiede aufweist.

Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Der Fokus der Studie des Geomarketing-Bereichs von GfK liegt in der Herausarbeitung der regionalen Unterschiede. Die Studie zeigt, wie regional verschieden die Kaufkraft verteilt ist, sowohl im nationalen Vergleich wie auch innerhalb der Länder. Zur Berechnung der GfK Kaufkraft der DACH-Länder in Eurowerten wurde die am 04.02.2016 von der EUKommission aktualisierte Prognose für den durchschnittlichen Wechselkurs 2016 verwendet (1 € = 1,0892 CHF).

Aufteilung nach Kantonen

Die drei kaufkraftschwächsten Kantone, Glarus, Uri und der Jura, liegen zwischen 13 und 19% unter dem Schweizer Durchschnitt. Die pro-KopfKaufkraft liegt aber auch im kaufkraftschwächsten Kanton, Jura, mit 34‚095 € noch deutlich über der in Starnberg, dem kaufkraftstärksten Kreis in Deutschland (31‘850 €). Bezirke Innerhalb der Kantone zeigt sich eine grosse Kaufkraftspanne. Im Kanton Schwyz, dem zweit-„reichsten“ Kanton der Schweiz, hat jeder Bewohner durchschnittlich 57‘023 € zur Verfügung.

Bei einer genaueren Betrachtung zeigen sich aber auch innerhalb des Kantons regionale Unterschiede. Im Bezirk Gersau etwa liegt die Kaufkraft rund fünf Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt. Doch gleichzeitig liegt diese rund 30 Prozent unter dem Kantonsdurchschnitt. Im Bezirk Küssnacht haben die Einwohner jedoch durchschnittlich 45 Prozent mehr Einkommen als im Schweizer Durchschnitt und im Bezirk Höfe ist das durchschnittliche Einkommen sogar mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtschweiz.

Im Kanton St. Gallen, dessen Einwohner über ein durchschnittliches Einkommensniveau von 36‘905 € verfügen, ist die Verteilung geringer. Im Wahlkreis See-Gaster am Obersee verfügen die Einwohner durchschnittlich über 39‘130 €, während die Einwohner des Toggenburgs nur über 32‘731 € verfügen und somit zehn Prozent unter dem Kantonsschnitt liegen.

Verwendungszweck der Daten

Die regionalen GfK Kaufkraftdaten sind eine wichtige Grundlage der Vertriebs- und Marketingplanung in Unternehmen vieler Branchen. Entscheidend ist dabei eine realistische Abbildung der regionalen Verteilung der Kaufkraft. Der Fokus der Studie liegt nicht in der Vergleichbarkeit der Daten über Jahre hinweg. Da es sich um Prognosen handelt, wird ausdrücklich davon abgeraten, die Daten der Vorjahre miteinander zu vergleichen.

Zur Studie

Die GfK Kaufkraft ist definiert als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten zur Kaufkraft hinzugerechnet. Von diesem verfügbaren Einkommen sind allerdings noch nicht die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten wie Gas oder Strom, Bekleidung oder das Sparen abgezogen. Basis der Berechnung sind, neben der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, einschlägige Statistiken zur Berechnung der staatlichen Leistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute.