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Unternehmen und Märkte

Der Online-Handel legt massiv zu

Die Online-Versandhandelsumsätze steigen 2015 um 7.5 % oder rund 500 Mio an. Seit 2010 ist damit das Online-Versandhandelsvolumen in der Schweiz um 1.8 Mrd CHF angestiegen, während der stationäre Handel rund 2.5 Mrd CHF eingebüsst hat.

Der Verband des Schweizerischen Versandhandels VSV hat gemeinsam mit GfK und in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post die Gesamtmarkterhebung für den Online- und Distanzhandel in der Schweiz durchgeführt. Das kurze Fazit: Die Verlagerung des stationären zum Online-Handel geht weiter, der grenzüberschreitende Online-Handel gewinnt massiv an Bedeutung. Die an der Befragung teilnehmenden Händler haben Ihre Preise 2015 gemäss Eigendeklaration um 6% reduziert.

Die wichtigsten Erkenntnisse: 2015 wurden 7.2 Mrd. CHF Umsatz im Consumer Online- und Versandhandel erzielt, eine Steigerung von 7.5 % gegenüber 2014 // Umsatzstärkste Sortimente sind die Heimelektronik mit 1.64 Mrd. CHF und Fashion/Schuhe mit 1.38 Mrd. CHF // Online-Auslandseinkäufe legen überproportional um 22 % zu // Im Langzeitvergleich 2010 – 2015 legt der Online-Versandhandel um 1.8 Mrd. zu (ohne Abholstationen und Auslandseinkäufe), der stationäre Handel verliert 2.5 Mrd CHF.

Wo wird gekauft? 2015 wurden in der Schweiz Waren für 7.2 Mrd. CHF von Privatpersonen im Online-Versandhandel bestellt:  5‘300 Mio. CHF von Privatpersonen über Unternehmen (B2C) in der Schweiz // 1‘100 Mio. CHF Onlineeinkäufe von Schweizern im Ausland (B2C/C2C) // 800 Mio. CHF über Auktionsplattformen/Marktplätze (C2C).

Zusätzlich wurden schätzungsweise für 250 Mio. CHF Waren an Paketstationen im Ausland abgeholt, welche online bestellt worden sind. Der Online- und Versandhandel wächst damit erneut stärker als der klassische Handel und vereint mittlerweile 7.5 % des gesamten Detailhandelsvolumens in der Schweiz auf sich. Während im Food/Near Food erst 1.8% des Gesamtvolumens online eingekauft werden, bestellen die Schweizer Konsumenten Waren aus Non-Food Sortimenten bereits zu 14 % online. Die Studienverfasser gehen davon aus, dass spätestens 2019 20 % der Non Food Einkäufe online erfolgen. 

Wie wird bestellt?

Rund 90 % aller Transaktionen werden mittlerweile online abgewickelt, davon erfolgen wiederum bereits 25 % via mobile Endgeräte.

Wie wird bezahlt?

Trotz sehr hoher Online-Bestellquoten bevorzugen Schweizer Konsumenten immer noch den Kauf gegen Rechnung. Gemäss Erhebung bezahlen 81 % der Kunden beim Online-Einkauf in der Schweiz gegen Rechnung. Im europäischen Vergleich sind die Schweizer damit Spitzenreiter. Rund 13 % (Vorjahr 12 %) der Kunden bezahlten 2015 mittels Kreditkarte oder über Paypal. Was wird bestellt? 2015 wurden insgesamt für 5.3 Mrd. CHF Waren von Privatpersonen über Unternehmen (B2C) in der Schweiz eingekauft. Erneut wurden mehr Heimelektronik-Artikel bestellt. Ein Umsatzvolumen von total 1.68 Mrd. CHF macht diesen Bereich umsatzmässig zum beliebtesten Online- und Versandhandels-Sortiment. Mittlerweile wird 26 % des gesamten Heimelektronik-Volumens im Online-Handel realisiert. An zweiter Stelle der Beliebtheitsskale folgt der Bereich Fashion/Schuhe. Dieser Bereich konnte 2015 trotz Frankenstärke und Preissenkungen auch in der Schweiz weiter zulegen und setzt mittlerweile (nach Abzug der Retouren) 1.38 Mrd. CHF um. Eine Schweizer Eigenheit ist der starke Online- und Versandhandelsanteil im Bereich Food: 2015 wurde für 860 Mio. CHF Lebensmittel, Wein und Kaffee(-kapseln) online bestellt.

Ausblick 2016

Der VSV geht von einem fortschreitenden Wettbewerb rund um das schnellste und „bequemste“ Paket aus. Der hohe Preisdruck im Markt führt. zur Angleichung der Preise vergleichbarer Güter – die Unternehmen müssen sich entsprechend mit anderen Leistungen zu differenzieren versuchen. Ebenso muss davon ausgegangen werden, dass Online-Auslandeinkäufe weiterhin überproportional wachsen. 2015 hat eine erste Welle an Direktimporten aus China die Schweiz erfasst. Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung 2016 noch verstärkt und zusätzlichen Preisdruck im Markt erzeugen wird.