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Unternehmen und Märkte

Corona: Hofläden profitieren, Weinbranche leidet

Corona: Hofläden profitieren, Weinbranche leidet
Die Schweizer Weinbranche befürchtet, wegen der geschlossenen Gastronomie in eine Krise zu geraten.
Bild: Fenaco/DiVino

Die Bäuerinnen und Bauern befürchten einen Arbeitskräftemangel und die Weinbranche sieht sich wegen der geschlossenen Gastronomie in eine Krise schlittern. Derweil sind die Produkte in Hofläden begehrt.

Wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) in einem Communiqué mitteilt, hat die derzeit fast alle Bereiche des Lebens beherrschende Corona-Epidemie auch grosse Auswirkungen auf den Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor in der Schweiz.

Der Frühling ist da und mit ihm auch die Ernte einiger Gemüse- und Obstsorten. Dafür braucht es jeweils helfende Hände aus dem Ausland. Das Corona-Virus macht die Beschaffung von ausländischen Arbeitskräften dieses Jahr besonders schwierig. «Wir schätzen es aktuell als unsere grösste Herausforderung ein, die Arbeitskräfteversorgung zu sichern», sagt Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband (SBV).

Froh, wer einen Hofladen hat

Während Marktfahrer ihr Gemüse im nächsten Monat nicht auf den Märkten feilhalten können, werden Hofläden regelrecht überrennt. So wie Lilian Baumann, die ihren Hofladen im Berner Kirchdorf nun an mehr Tagen geöffnet hat.

Auch der Online-Hofladen Farmy spürt die vermehrte Nachfrage. «In der Westschweiz konnten wir zehn Mal mehr Bestellungen entgegennehmen verglichen mit derselben Zeitspanne letztes Jahr», sagte Dominique Locher, Berater von Farmy, zum Informationsdienst Foodhack. Nicht nur die Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln, sondern auch nach Frischprodukten, Wein und Gebäck sei gestiegen.

Farmy profitiert

Mitte Februar bis Mitte März konnte Farmy einen Anstieg der Verkäufe aller Produktegruppen verzeichnen. So nahmen Grundnahrungsmittel (Hülsenfrüchte, Getreideprodukte etc.) um 430 Prozent zu, Fleisch und Fisch um 343 Prozent, Frischwaren um 320 Prozent, Milch und Eier um 313 Prozent, Bäckereiwaren um 306Prozent und Getränke und Wein um 292 Prozent.

Bemerkenswert sei, dass sich viele neue Klienten auf der Online-Plattform angemeldet hätten und dass der einzelne Einkauf grösser ausfällt als vor dem Ausbruch des Virus, sagt Locher.

Weinbranche ist besorgt

Derweil leidet die Weinbranche besonders unter den Restriktionen infolge des Virus': «Mit der Schliessung der Restaurants und Bars sowie der Streichung der Tage der Offenen Weinkeller müssen wir mit einer grossen Weinkrise rechnen», so Robin Haug vom Branchenverband Deutschschweizer Wein (BDW).