chevron_left
chevron_right
Unternehmen und Märkte

BAK Economics: Schweizer Detailhandel wird verhalten wachsen

Bild: Robert Altermatt

Die Experten von BAK Economics gehen in ihrer neuesten Studie «Perspektiven Detailhandel Schweiz» davon aus, dass der hiesige Detailhandel in diesem Jahr mit einem Plus von 0,9 Prozent in die Wachstumsspur zurückkehren werde. Insbesondere der Nahrungsmittelhandel dürfte zulegen, währenddessen sich der Nicht-Nahrungsmittelhandel weiterhin starker ausländischer Online-Konkurrenz ausgesetzt sieht.

Im vergangenen Jahr hat der Schweizer Detailhandel seinen Abwärtstrend noch nicht überwinden können. 2017 musste dieser jedenfalls ein weiteres Umsatzminus von 1,0 Prozent hinnehmen. Während der Einkaufstourismus und ausländische Online-Händler weiter am Fundament des Schweizer Detailhandels rütteln, verspricht der jüngste wirtschaftliche Aufschwung vorübergehend Linderung. Für das aktuelle Jahr prognostiziert BAK bei stagnierenden Preisen ein moderates Wachstum der nominalen Umsätze von 0,9 Prozent.


Für 2018 erwartet BAK, dass die Umsätze in die Wachstumszone zurückkehren. Einige Sonderfaktoren, welche sich belastend auf das Jahr 2017 ausgewirkt haben, werden gemäss der neuen BAK-Analyse für das Jahr 2018 wieder wegfallen. Zum einen werden von der Bevölkerungsentwicklung, insbesondere durch eine höhere Nettozuwanderung, etwas stärkere Impulse erwartet. Zum anderen sollte die positive Konjunkturlage für eine deutlich dynamischere Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und bei den verfügbaren Einkommen sorgen. Zudem liegt die Konsumentenstimmung auf einem Sieben-Jahre-Hoch. Falls sich die positiven Rahmenbedingungen auch spürbar auf die finanzielle Lage der Konsumenten übertragen, seien die Weichen für eine stei-gende Nachfrage-Entwicklung im Schweizer Detailhandel gestellt. Das Unternehmen prognostiziert ein Wachstum der nominalen Umsätze von 0,9 Prozent bei stagnierenden Preisen.


Die neusten Analysen von BAK zeigen aber, dass sich der Aufwärtstrend nicht in allen Segmenten niederschlägt. Von den positiven Impulsen wird insbesondere der Food-Sektor profitieren (+1,1 Prozent). Im Bekleidungsdetailhandel dürfte die konjunkturelle Stütze die Marktanteilsverluste an ausländische Anbieter nicht kompensieren können. Die BAK-Experten sind zum Ergebnis gekommen, dass die inländischen Detailhändler seit 2010 rund ein Viertel ihres Umsatzniveaus eingebüsst haben. Die Nachfrage im Segment Heimelektronik wird ebenfalls immer mehr über den Online-Vertrieb abgedeckt. Dieser Bereich ist in der Schweiz jedoch mit einheimischen Anbietern wie beispielsweise Brack, Digitec oder Microspot sehr gut aufgestellt – ganz im Gegensatz zum Bekleidungsdetailhandel.


Langfristige Perspektive: Es geht wieder bergauf
Die langfristigen Perspektiven sind verhalten optimistisch einzuordnen. BAK rechnet für den Food- sowie für den Non-Food-Sektor für die nächsten zehn Jahre mit einem stärkeren wertmässigen Wachstum als in der vergangenen Dekade. Im Food-Sektor erreiche die Nachfrage zwar nicht gänzlich das durchschnittliche Niveau der vergangenen Dekade, das Wachstum der Umsätze könne dank einer leichten Teuerung dennoch erhöht werden. Für den Non-Food-Sektor erwartet BAK nach sieben Jahren rückläufiger Entwicklung wieder eine Expansion. Dasdurchschnittliche jährliche Wachstum von 0,7 Prozent fällt historisch betrachtet dennoch bescheiden aus. Der Strukturwandel wird sich insbesondere in diesem Segment fortsetzten. Schweizer Detailhändler müssten sich somit auch zukünftig gegen ausländische Online-Händler behaupten und sich dem Wandel des Konsumverhaltens anpassen.