Für viele Schweizer Branchen war der Frankenschock das prägende Ereignis der letzten Jahre. So auch für den Detailhandel, welche in den letzten drei Jahren mit rückläufigen Umsatzzahlen zu kämpfen hatte. In der ersten Jahreshälfte 2018 konnte erstmal wieder ein bescheidenes Wachstum des Gesamtumsatzes von 0.6 Prozent verzeichnet werden. Insbesondere der Bekleidungsdetailhandel sieht sich weiterhin mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert und musste erneut starke Umsatzrückgänge verbuchen. Die Schliessung der OVS-Filialen ist das neueste Kapitel in einer Reihe von Ereignissen, durch welche das schwierige Marktumfeld im Schweizer Bekleidungsdetailhandel deutlich sichtbar wurde.
Werden die Umsatzzahlen ohne Bekleidungsdetailhandel betrachtet, steigt das in der ersten Jahreshälfte 2018 erzielte Wachstum um über einen Prozentpunkt auf 1,7 Prozent. Dies ist ein beachtlicher Wert, welcher zuletzt im ersten Halbjahr 2010 – noch vor der Einführung der Franken-Untergrenze – erreicht wurde. Der Haupttreiber hinter dem aktuellen Wachstum ist nicht ein steigendes Preisniveau, sondern die gestiegene Nachfrage. Die positiven Impulse aufgrund der guten konjunkturellen Lage werden auch im Schweizer Detailhandel vermehrt sichtbar. Ein gutes Halbjahresergebnis alleine reicht jedoch nicht aus, um die Umsatzeinbussen seit Ende 2014 wett zu machen.
Für das Gesamtjahr 2018 erwartet BAK Economics ein nominales Umsatzwachstum (inkl. Bekleidungsdetailhandel) von rund einem Prozent.