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Unternehmen und Märkte

Aussenhandel: Spitzenjahr 2018

Die Schweizer Ausfuhren kletterten im vergangenen Jahr auf 233 Milliarden Franken.
Bild: Shutterstock

Trotz der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten setzte der Schweizer Aussenhandel im Jahr 2018 in beiden Handelsrichtungen hohe Massstäbe: So wuchsen die Exporte nominal mit der kräftigsten Rate (+ 5,7 Prozent) seit 2010 und erreichten mit 233 Milliarden Franken einen neuen Höchststand. Dasselbe trifft auf die Importe zu. Diese legten gegenüber dem Vorjahr sogar um 8,6 Prozent zu und überschritten damit die 200-Milliarden-Franken-Marke. In der Handelsbilanz resultierte ein Überschuss von 31,3 Milliarden Franken.

Wie die Eigenössische Zollverwaltung (EZV) mitteilt, stiegen die Exporte im Jahr 2018 um 5,7 Prozent (real: +1,2 Prozent) auf den neuen Rekordwert von 233,1 Milliarden Franken. Ein Allzeithoch schrieben auch die Importe, die innert Jahresfrist um 16 Milliarden (+8,6 Prozent; real: +6,0 Prozent) auf 201,8 Milliarden Franken zulegten. Unterschiedlich fiel indes die Quartalsentwicklung je Verkehrsrichtung aus. Bei den Exporten folgte dem Wachstum in den beiden ersten Quartalen ein sichtbarer Rückgang im dritten Quartal. Das Schlussquartal wartete dann wieder mit einem kräftigen Plus auf (+6,3 Prozent). Bei den Importen fiel das Gesamtwachstum in den beiden ersten Quartalen an, während die Einfuhren in der zweiten Jahreshälfte auf hohem Niveau zurückgingen. Der Überschuss in der Handelsbilanz belief sich auf 31,32 Milliarden Franken; das sind 3,489 Milliarden Franken weniger als im Vorjahr.

 

Exporte
Alle bedeutenden Sparten partizipierten am Exportplus. Den höchsten Wachstumsbeitrag leistete die umsatzgrösste Gruppe, die chemisch-pharmazeutischen Produkte (+5,7 Milliarden Franken; +5,8 Prozent). Namentlich die Ausfuhren von Medikamenten weiteten sich innert Jahresfrist um 8,9 Prozentaus. Der Versand von Maschinen und Elektronik wuchs um 4,6 Prozent (+1,5 Milliarden Franken) und jener von Uhren um 6,3 Prozent (+1,3 Milliarden Franken). Praktisch in gleichem Ausmass stiegen die Exporte von Präzisions-Instrumenten, die zugleich mit +7,4 Prozent das dritte Jahresplus in Folge verzeichneten. Aus der Gruppe «Übrige» sind die Metalle zu nennen; deren Ausfuhren steigerten sich um 5,5 Prozent (+752 Millionen Franken).


Die Schweiz setzte 2018 auf allen Absatzgebieten wertmässig mehr Güter ab. Unter den drei Hauptmärkten stach Nordamerika mit +11,6 Prozent heraus, wo allein in den USA ein Mehrumsatz von 4,2 Milliarden Franken und damit zugleich ein neuer Rekordwert resultierte. Wachstumsmässig im Gleichschritt fiel der Anstieg in Europa und Asien aus (+4,2 beziehungsweise +4,4 Prozent). Die Mehrnachfrage aus Europa war ländermässig sehr breit abgestützt. Markant fiel der Anstieg bei den Niederlanden und Spanien aus (+51,5 beziehungsweise 16,8 Prozent), bedingt durch kräftige Mehrlieferungen pharmazeutischer Produkte. Ins Gewicht fiel auch das Plus in Deutschland (+3,6 Prozent), was immerhin 1,5 Milliarden Franken Mehrumsatz entsprach. Dagegen verringerten sich die Ausfuhren ins Vereinigte Königreich um 23 Prozent - das ist der kräftigste Rückgang seit 30 Jahren. Abgesehen vom Mittleren Osten wuchs die Nachfrage aus den anderen bedeutenden Ländern im asiatischen Raum durchwegs: Zu nennen sind hier insbesondere Hongkong (+11,2 Prozent) und China (+6,8 Prozent). In Lateinamerika fiel namentlich Brasilien mit einem Anstieg um 17,8 Prozent auf.


Importe
Auch importseitig war der Anstieg breit abgestützt; gleichzeitig setzten alle bedeutenden Sparten ihren seit 2015 feststellbaren Wachstumskurs fort. Die im 2018 auffälligste Zunahme registrierten die Bijouterie- und Juwelierwaren (Übrige Waren), deren Importe um zwei Fünftel stiegen und allein 4,6 Milliarden Franken ausmachten (vor allem Goldschmuck zum Einschmelzen). Die Zufuhren von Metallen stiegen um einen Zehntel. Die handelsmässig grösste Gruppe, Chemie-Pharma, wies ein Plus von 7,3 Prozent auf (+3,4 Milliarden Franken), während sich die Einfuhren von Maschinen und Elektronik um 5,5 Prozent erhöhten (+1,7 Milliarden Franken).


Nach Kontinenten präsentierte sich wachstumsmässig eine grosse Spannbreite. So nahmen die Importe aus Asien um einen Fünftel zu, was schwergewichtig von den massiven Bezügen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten herrührte (+3,5 Milliarden Franken; vorwiegend Goldschmuck zum Einschmelzen). Darüber hinaus legten die Einfuhren aus China um einen Zehntel und jene aus Singapur um 30 Prozent zu (+1,2 Milliarden beziehungsweise +588 Millionen Franken). Aus Europa importierte die Schweiz wertmässig 6,9 Prozent mehr Waren (+9,4 Milliarden Franken), namentlich aus dem Vereinigten Königreich (+27,3 Prozent), Frankreich (+10,1 Prozent) und Deutschland (+4,4 Prozent). Die Einfuhren aus Nordamerika stiegen derweil um 1,1 Prozent, wobei die Importe aus den USA um 1,0 Prozent sanken.