Gemäss den Zahlen der Eidgenössischen Oberzolldirektion für den Juni 2020 erreichten die Schweizer Exporte nach Deutschland mit einem Minus von 0,5 Prozentfast wieder das Niveau vom Juni des Vorjahres. Die Schweizer Importe von ihrem wichtigsten Beschaffungsmarkt lagen dagegen noch um -8 Prozentgegenüber dem Juni des Vorjahres zurück. Dies bedeutet jedoch eine deutliche Verbesserung gegen über dem April und Mai, in dem die Importe aus Deutschland noch bis zu 25 Prozent unter dem Vorjahr lagen.
Der Aussenhandel zwischen beiden Ländern ist neben der Entwicklung der Binnenkonjunktur auch stark vom Verlauf der Weltkonjunktur abhängig. Die Wirtschaft beider Länder haben Exportquoten von über 50 Prozent und die Lieferbeziehungen über Wertschöpfungsketten sind ausgesprochen eng.
Alle Warenarten im Güteraustausch verzeichneten ein geringeres Minus im Vorjahresvergleich. So lag das Minus in der Maschinen-, Anlagen- und Elektronikbranche bei den Exporten nach Deutschland zwar noch bei -12,6 Prozent , bei den Importen aber nur noch bei -1,8 Prozent , in der Metallbranche bei den Exporten bei -17,5 Prozent und den Importen bei -12,7 Prozent. Einzig die Pharmabranche wies bei den Exporten eine Steigerung von 9,2 Prozent auf. Dagegen fiel bei den Pharmaimporten immer noch ein Minus von 15,6 Prozent an.
Autobranche leidet
In der besonders hart getroffenen Automobilbranche ist dagegen noch keine Besserung eingetreten. Der Import von Personenwagen aus Deutschland ist im zweiten Quartal praktisch zum Erliegen gekommen und lag im Juni immer noch um 70 Prozent unter dem Vorjahr.
Zwar sei die Wirtschaft von der Normalität noch weit entfernt, doch viele Branchenbereiche nehmen wieder Fahrt auf und davon profitiert auch der Aussenhandel der Schweiz mit Deutschland. Erfreulich ist auch die Wiederaufnahme des Dienstleistungsverkehrs der in sehr vielen Fällen in enger Verbindung mit dem Warenverkehr erbracht wird. Die Handelskammer Deutschland-Schweiz erwartet eine leichte Besserung in den kommenden Monaten, allerdings auf tiefem Niveau. Der Anstieg von Konjunkturindikatoren lassen auf eine zwar langsame, aber echte Erholung im Aussenhandel in den nächsten Monaten hoffen.
