Die diesjährige Ausgabe der Ambiente zog ein bunt gemischtes, internationales Publikum an. Insbesondere auf der Verbindungsachse, die die Bereiche Dining (Küchenaccessoires, Kochgeschirr und -geräte, Haushaltshelfer etc.) und die Hallentrakte Giving und Living miteinander verbindet, herrschte oftmals wuseliges Treiben und waren die Gänge mitunter stark belebt. Sehr interessant und ebenfalls gut besucht waren die Referate von Experten, die an der «Ambiente Academy» in der Halle 9.2 vor gut besetzten Rängen vorgetragen wurden. Zahlreiche Referenten hielten spannende und aufschlussreiche Vorträge zu unterschiedlichen Themen wie zum Beispiel E-Commerce, die Zusammenstellung von attraktiven Produkt-Sortimenten, Trends im Retail oder Neues zum Bereich Ladenbau-Design.
Unter anderen informierte Professor Dr. Michael Bernecker vom Deutschen Institut für Marketing in Köln über die Thematik des Neuromarketings in Bezug auf das Einkaufen – konkret ging es in seinem Vortrag darum, wie Kunden zum Shoppen animiert und verführt werden (können). Bernecker erklärte, dass die meisten Kaufentscheide im Unterbewusstsein stattfinden würden und zumeist nicht rational erfolgten. In diesem Kontext wies er darauf hin, dass Fotos oder Videos in der Regel mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als Textbotschaften: «Insbesondere Bilder sind eigentliche Schnellschüsse ins Gehirn.» In einem anderen Referat griff Svenja Brüxkes vom Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln das Thema "Die Digitalisierung des Handels – so erreichen Sie Kunden im Cross-Channel-Zeitalter» auf. Kurzfazit: Die Zukunft des Handels liegt im Cross-Channel. Und: die Zukunft gehört dem selektiven Online-Shopper, der sowohl online als auch stationär einkauft. Als Tipp gab Brüxkes Händlern folgendes Geschäftsrezept mit auf den Weg: «Machen sie Kunden zu Fans! Sorgen Sie dafür, dass Service, Sortiment und Erlebnis den Unterschied ausmachen.»
Deutlicher Besucherzuwachs
Mit einem Anteil von 55 Prozent kamen mehr als die Hälfte aller Messebesucher aus dem Ausland in die Mainmetropole zur diesjährigen Ambiente. Zudem lag der internationale Ausstelleranteil mit 80 Prozent auf Rekordniveau. Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, erklärte: «Die Ambiente ist das weltweite Spitzentreffen der Konsumgüterindustrie. Eindrucksvoll ist ausserdem das Besucherplus von knapp vier Prozent gleichermassen aus dem In- und Ausland. Auf der Ambiente vernetzt sich und ordert der Handel aus der ganzen Welt!», so Braun weiter.
Sowohl deutsche als auch internationale Top-Entscheider aller Handelsformen waren stärker vertreten als noch vor einem Jahr. Das sorgte für gute Exportgeschäfte und gelöste Stimmung in den Hallen. Die Top-Ten-Besuchernationen nach Deutschland waren Italien, China, Frankreich, USA, Spanien, das Vereinigte Königreich, die Niederlande, die Schweiz, Südkorea und die Türkei. Aus dem Vereinigten Königreich Grossbritannien, dem diesjährigen Partnerland der Ambiente, kamen über 3000 Besucher nach Frankfurt und damit rund 200 Einkäufer mehr als im Vorjahr. Überproportionale Besucherzuwächse gab es ausserdem aus den Ländern China, Hongkong und Taiwan sowie Vietnam, aber auch den USA, Kanada, Australien und Russland sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten und südamerikanischen Nationen wie Brasilien, Uruguay und Argentinien. Partnerland der Ambiente im nächsten Jahr werden die Niederlande sein.
Daneben verzeichnete die Ambiente auch aus Deutschland einen deutlichen Besucherzuwachs: «Die Ambiente ist auch für den deutschen Fachhandel die Nummer 1: Dining, Living, Giving – für zahlreiche Fachgeschäfte in Deutschland deckt die Ambiente weite Teile ihres Sortiments professionell ab. Der Handel hat die massgeblichen Trends und Neuheiten kennengelernt und geordert», so Thomas Grothkopp, Hauptgeschäftsführer Bundesverband Wohnen und Büro e. V. Das belegt auch die Besucherbefragung: Mit 95 Prozent bleiben die Zufriedenheitswerte auf hohem Niveau stabil.