Das Positive vorneweg: Die Verluste im Non Food-Markt konnten gestoppt werden, der Markt Freizeit entwickelt sich weiterhin klar mit der grössten Dynamik. Ein positiv verlaufenes Weihnachtsgeschäft bescherte dem Handel einen Dezemberumsatz innerhalb der erhofften Spanne.
Die Umsätze des Schweizer Detailhandels erreichten im Jahre 2014 ein kleines Plus von 0.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während die Monate Oktober und Dezember im Plus lagen, sorgte der November mit einem Minus von 5 % für ein Zwischentief. Die Unterschiede zwischen den Bereichen Lebensmittelhandel (+ 1.3 Prozent) und dem Non Food-Handel (- 0.1 Prozent) sind weiterhin augenscheinlich.
Während der Lebensmittelhandel wertmässig um 1.3 Prozent zulegte, erlitt der Non Food-Handel ein leichtes Minus von 0.1 Prozent. Die Fussball-WM sorgte im zweiten Quartal und im Juli in einigen Warengruppen für positive Effekte. Dagegen konnten die Fashion/Style-Märkte Ihre Umsätze nicht halten. Auch Do-it-yourself/Garten und Haushalt/Wohnen erreichten die Vorjahresumsätze knapp nicht.
Die Veränderungen in den Non Food-Märkten:
Freizeit 2.6%
Multimedia / Unterhaltungselektronik / IT / Foto / Entertainment 1.3%
Haushalt / Wohnen -0.2%
Do-It-Yourself / Garten -0.7%
Fashion / Style -1.1%
Verschiedene Faktoren spielen für diese Entwicklung eine Rolle:
- Im Lebensmittelbereich kommt das Wachstum vor allem aus den Frischprodukten. Für Früchte, Gemüse, Fleisch oder Molkereiprodukte mussten die Konsumenten mehr bezahlen, da die Preise teilweise bedeutend höher lagen als im Vorjahr.
- Das Weihnachtsgeschäft verlief positiv. Vor allem Märkte wie Spielwaren, Multimedia wie auch Telekom konnten kräftig zulegen.
- Die Konsumenten sind nach wie vor preissensibel und tätigen ihre Einkäufe im benachbarten Ausland.
- In vielen Märkten fehlt es an Innovationen, da hilft eine Fussball WM nur kurzfristig.
- Der späte Wintereinbruch zeigte ebenfalls Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten. Bei sommerlichen Temperaturen haben die Konsumenten wenig Lust, Winterbekleidung, Schuhe oder Sportbekleidung zu kaufen. Der Ausverkauf begann dieses Jahr zwar etwas später als im Vorjahr, doch immer noch sehr früh.
- Der Distanzhandel (Online- und Versandhandel) erreichte höhere Zunahmen als der stationäre Handel. Detaillierte Daten dazu wird GfK anfangs März 2015 publizieren.
Die Jahresteuerung 2014 betrug 0.0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das Jahr 2015 prognostiziert das Bundesamt für Statistik aus aktueller Sicht eine Teuerung von 0.2 Prozent.
Nach dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank am 15. Januar 2015, den Mindestkurs zum Euro aufzugeben, sank der Euro teilweise unter das Niveau von einem Franken. Gespannt warten alle auf die Reaktion der Konsumenten. Viele Händler haben sehr schnell reagiert und proaktiv Preissenkungsrunden angekündigt. Wie sich dies auswirken wird und ob damit die Auslandeinkäufe eingedämmt werden können, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen.
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