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Unternehmen und Märkte

2012 war besser als erwartet

Grafik: Aldi und Lidl in der Schweiz (Quelle: GfK).

Der Schweizer Detailhandel hat das Jahr

2012 mit einem leichten Plus von 0.5 Prozent abgeschlossen. In

Anbetracht von einer Minusteuerung von 0.7 Prozent ist dies

ein beachtliches Resultat. Die Gewinner 2012: Aldi und Lidl.

Die Umsatzentwicklungen der letzten Monate wiederspiegeln die angespannte Situation im Schweizer Handel. Preiskämpfe und Rabattschlachten zeigen die Nervosität einzelner Händler. Doch je mehr über den Preis geredet und kommuniziert wird, umso preissensibler werden die Konsumenten. Dies zeigen die weiterhin hohen Umsätze der Einkäufe im benachbarten Ausland. Die Preissenkungen machten sich nun auch vermehrt in den NonFood-Märkten bemerkbar. 

 

Gewinner Aldi und Landi

 

Migros und Coop dominieren weiterhin den Schweizer Detailhandel. An 3. Stelle folgt Denner vor Manor. Aldi Suisse hat es auf den 5. Rang ge-schafft, dies innert 7 Jahren seit dem Markteintritt in die Schweiz. Landi erreicht mit einem Plus von 4 Prozent den 7. Rang vor Ikea, die erstmals die Milliardengrenze erreichten. Neu in den Top10 ist die Dosen-bach-Ochsner-Gruppe. Aldi Suisse und Lidl erreichten im Jahr 2012 zusammen mit 250 Verkaufsstellen einen geschätzten Umsatz von 2.3 Mrd. CHF. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr hat sich mit 10 Prozent leicht abgeschwächt (2010/2011: +11 Prozent). Bis ins Jahr 2015 wird ein Umsatz von rund 3 Mrd. CHF erwartet. Beide Discounter streben ein flächendeckendes Filialnetz von 250-300 Verkaufsstellen an.

 

Auslandeinkäufe der Schweizer

 

Der Schweizer Detailhandel hatte in den letzten zwei Jahren mit einem immer stärker werdenden Phänomen zu kämpfen: dem Einkaufstourismus. Beeinflusst durch den phasenweise extrem starken Franken, die Wirtschaftslage und die Debatte um die Hochpreisinsel Schweiz, begaben sich immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten ins grenznahe Aus-land, um sich dort günstiger mit Produkten einzudecken. Konkrete Daten darüber, wie viel Geld sie dort tatsächlich ausgeben, waren allerdings bis jetzt nicht vorhanden.

 

Deshalb wollte die Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS) Klarheit schaffen und beauftragte GfK mit einer umfassenden Umfrage zu diesem Themenkreis. Dabei wurden zwischen September 2012 und Januar 2013 insgesamt 4 480 Interviews geführt. Das Ziel ist, die Studie künftig jährlich zu wiederholen, um einen Überblick über die Entwicklung des Einkaufstourismus zu haben.

Insgesamt gaben die Schweizer 8.9 Mrd. Franken im Ausland aus. Davon waren rund die Hälfte gezielte Einkäufe im benachbarten Ausland. 3.8 Mrd. Franken gaben die Schweizerinnen und Schweizer in den Ferien, auf Städte- oder Geschäftsreisen aus. Dazu kommen rund 600 Mio. Franken, die online im Ausland eingekauft werden.

 

Gebrauchsgütermärkte: Start ins 2013 wiederum schwierig

 

Die ersten 5 Monate im 2013 verliefen für viele Märkte schwierig. Sowohl Bekleidung, Schuhe, Sportartikel und Do-it/Garten starteten mit negativen Veränderungsraten ins neue Jahr. Das nasskalte Wetter sowie die anhaltende Konjunkturdiskussion im Euroraum, Kaufzurückhaltung sowie ein starker Preisverfall führten zu diesem Ergebnis.

 

Überwiegend erwartet man jedoch eine Verbesserung der Umsätze in der zweiten Jahreshälfte. Der Konsumentenstimmungsindex zeigt nach oben, sodass im 2. Halbjahr 2013 mit einer Verbesserung gerechnet wird.