Ricolas Kräuterzentrum wird in mehrerer Hinsicht faszinieren. Die Architektur stammt vom renommierten Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron. Das Projekt ist durch ein langes Gebäudevolumen mit Flachdach und einer Fassade aus Stampflehm gekennzeichnet. Aus Laufentaler Boden werden vor Ort Fassaden-Elemente produziert, die bis 2014 zu Europas grösstem Lehmbau verbaut werden. Für Ricola wird damit ab Frühling 2014 die gesamte Kräuterverarbeitung neu unter einem Dach stattfinden. Das neue Produktionsgebäude zeichnet sich durch eine hohe Energieeffizienz aus und erfüllt modernste Öko-Bau-Richtlinien.
Kräuterverarbeitung unter einem Dach
Ricola CEO Felix Richterich eröffnete in einem symbolischen Akt mit den befreundeten Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron die Bauphase zum Ricola Kräuterzentrum. In gut einem Jahr wird die gesamte Kräuterverarbeitung Ricolas – Trocknen, Schneiden, Mischen und Lagern – am selben Standort vereint. Dies optimiert die gesamten Produktionsprozesse durch kurze Wege und den Einsatz modernster Produktionsanlagen. Die charakteristischen 13 Ricola Kräuter werden auch in Zukunft ausschliesslich in Schweizer Bergregionen und in biologischem Anbau kultiviert.
In Laufen zu Hause – aus heimischen Boden gebaut
Ricola bekennt sich mit dem Bau in mehrerer Hinsicht für den Standort Schweiz und seine Heimat Laufen. Die selbstauferlegten, hohen Ziele im Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit werden konsequent verfolgt: Transporteffizienz und vernünftiger Umgang mit Ressourcen stehen bei diesem Projekt im Vordergrund. Das neue Gebäude wird komplett aus Laufentaler Lehm gebaut. Die Fassadenelemente werden von der Lehm Ton Erde Baukunst GmbH (LTE) – dem Spezialisten aus Vorarlberg – in einer temporär eingerichteten Produktionshalle im Nachbarort Zwingen in einem neu entwickelten Verfahren gefertigt. „Wir nützen nichts anderes als natürliches Bodenmaterial aus Laufen für die Gebäudehülle, was sich besonders energieeffizient auswirkt“, sagt Felix Richterich überzeugt.
Hervorragende Energiebilanz
Die Lehmfassade hat eine ausgleichende Wirkung auf Temperatur und Feuchtigkeit. Dadurch muss das Gebäude weniger klimatisiert werden, was sich wiederum positiv auf die Energiebilanz auswirkt.
Martin Rauch, Inhaber der LTE, meint dazu: „Viele denken, dass Lehm heute nur noch in Entwicklungsländern für einfachste Hütten verwendet wird. Das Ricola Kräuterzentrum zeigt jedoch eindrücklich, welche Zukunftsperspektiven und positiven Eigenschaften der Lehmbau auch in Europa haben kann.“Wenn dennoch geheizt werden muss, wird dazu die Abwärme aus der unmittelbar nebenan gelegenen Bonbonfabrik genutzt. Die Solarpanels auf dem Dach des Gebäudes erzeugen den Grossteil der benötigten Energie.
Eng verbunden mit Herzog & de Meuron
Jacques Herzog und Pierre de Meuron haben mit dem Kräuterzentrum bereits das fünfte Gebäude für Ricola gestaltet. „Uns verbindet neben dem Standort in der Region Basel auch unsere Vorstellungen von Qualität, Funktionalität und Ökologie“; sagt Felix Richterich. „In den letzten 30 Jahren durften wir für Ricola ein einzigartiges Ensemble von Bauten realisieren, an dem die Entwicklung unserer Architekturauffassung nachvollziehbar wird“, erklärt Jacques Herzog.
Die Entstehung des Gebäudes an der Wahlenstrasse kann über eine Webcam auf der Ricola Website www.ricola.com beobachtet werden.