chevron_left
chevron_right
Technologie und Logistik

EU-Förderprojekt «NexTrust» hat grosses Potential für Verkehrsbündelungen

Bild: «NexTrust»/GS1 Germany

Das EU-Förderprojekt «NexTrust» möchte die Logistik in Europa effizient und nachhaltig gestalten. Das vor einem Jahr gestartete Programm identifizierte in Pilotprojekten zum Thema «Full Truck Load» (FTL) insgesamt 4733 kollaborative Möglichkeiten der Verkehrsbündelung und 20 000 Umlademöglichkeiten für den kombinierten Verkehr in Europa. Diese Pilotprojekte sind einer von vier Kernbestandteilen von «NexTrust». GS1 Schweiz ist Mitglied des Konsortiums.

Im «NexTrust»-Projekt sind laut Angaben der Projektverantwortlichen insgesamt sieben Branchen vertreten – u.a. die Fast Moving Consumer Goods, der Einzelhandel, die Industrie, die Landwirtschaft und der Hightech-Sektor. Es ergeben sich 14 234 potentielle Strecken und eine Anzahl von 614 447 potentiellen «Full Truck Loads» (FTLs). Zudem konnten 4733 mögliche Routen für die Verkehrsbündelung in ganz Kontinentaleuropa und Grossbritannien identifiziert werden. In der Analysephase wurden 13 Szenarien aus den Pilotprojekten aufgenommen und neun Verlader integriert. Insgesamt stehen mehr als 30 000 FTLs im Fokus.


Verlagerung von der Strasse auf die Schiene als Ziel

Entlang der zehn EU-Güterverkehrskorridore könnten 20 000 FTLs von der Strasse auf die Schiene verlagert werden. In den letzten zwölf Monaten haben die 31 Mitglieder des Konsortiums, zu dem auch GS1 Schweiz gehört, intensiv in verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet, um den Start der Pilotprojekte vorzubereiten. Mit dem Jahrestag von «NexTrust» konnte der erste von drei Forschungsschritten abgeschlossen werden. Es entstand ein gemeinsames Verständnis, das die Basis für eine vertrauenswürdige Zusammenarbeit innerhalb des «NexTrust»-Netzwerks bildet.


Neutrale Wissenschaftler berechneten für jedes Pilotprojekt mit präzisen Instrumenten die Treibhausgas-Emissionen. Gemäss Angaben der Projektverantwortlichen sei in der Zwischenzeit eine gemeinsame Denkweise und Kultur sowie eine Übereinkunft für eine innovative, vertrauensvolle Zusammenarbeit etabliert worden. Ausserdem hätten die Verlader die eingeschlagene Richtung im «NexTrust»-Projekt bestätigt. Sie erlauben zudem die Datensammlung durch die Treuhänder, die bei der Zusammenarbeit die Einhaltung des EU-Wettbewerbsrechts garantieren. «NexTrust» setzt überdies auf die internationalen und in der Logistik erprobten GS1-Standards, um die Effizienz von Geschäftsprozessen in den Pilotprojekten zu verbessern.

 

Erste Resultate im Herbst 2016
«Wir haben eine breite Palette von Pilotprojekten in 'NexTrust', die Beschaffungslösungen, Distributionstransporte, die Optimierung des kombinierten Verkehrs und die Logistik der letzten Meile, einschliesslich E-Commerce, abdecken. Daher ist es sehr wichtig, die Partner zu koordinieren, ein gemeinsames Netzwerk aufzubauen und Geschäftschancen zu identifizieren», sagt Bernd Weisweiler, Leiter Projektmanagement des Projektkoordinators TX Logistik AG.


Die Pilotprojekte decken einen grossen Bereich der Lieferkette ab und sind in verschiedenen Branchen angesiedelt. Die wichtigsten Funktionsbereiche bei den Pilotprojekten von Angebots- und Nachfrageseite sind:

• LTL (Less-Than-Truck Load) Transport

• Optimierung der Transportauslastung einschliesslich der Umstellung auf den kombinierten
Verkehr
• Optimierung der Netzauslastung der Transportunternehmen, auf Strassen und im
kombinierten Verkehr
• E-Commerce in Bezug auf innovative Distributionslösungen für die letzte Meile

Erste Resultate der Pilotprojekte werden für den Herbst 2016 erwartet und auf der Website
nextrust-project.eu veröffentlicht.