Die Deloitte-Umfrage unter 1000 Personen zeigt auch, dass 65 Prozent der Menschen in der Schweiz mindestens gelegentlich Bankgeschäfte auf dem Smartphone abwickeln. Junge verwenden das Smartphone oft um ein Vielfaches häufiger als die Generation 50+. Im internationalen Vergleich sind die Menschen in der Schweiz noch zurückhaltend. Um diese Trends gewinnbringend nutzen zu können, müssten Finanzinstitute und Einzelhändler jetzt bewusst investieren, so Deloitte.
Das Smartphone wird zum Steuerungsinstrument des Lebens: In der Schweiz besitzen 92 Prozent aller Erwachsenen ein solches Gerät und 97 Prozent davon brauchen es täglich, nicht zuletzt auch, um einzukaufen und Bankgeschäfte zu tätigen. Dies ergab eine Befragung von über 1000 Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz sowie insgesamt 54’150 Personen aus 34 weiteren Industrie- und Schwellenländern für die Deloitte Global Mobile Consumer Survey.
Computer für Shopping vor Smartphone
Beim mobilen Einkaufen über das Smartphone besteht in der Schweiz bei allen Alterskategorien noch viel Potenzial. Am beliebtesten ist der Laptop: 37 Prozent geben an, ihre Onlineeinkäufe am liebsten mit dem portablen Computer zu tätigen. Mit 24 Prozent folgt der Desktop-Computer und erst dahinter mit 19 Prozent das Smartphone. Nur insgesamt 11 Prozent shoppen am liebsten mit dem Tablet, obwohl ganze 62 Prozent der Befragten ein solches Gerät besitzen.
Grosse Unterschiede gibt es aber auch bei der Handynutzung zwischen den Alterskategorien. Kleider online bestellen, Kinotickets einkaufen, einen Tisch im Restaurant reservieren oder eine Städtereise buchen: Vor allem junge Menschen erledigen dies alles auf ihrem Smartphone, gerne auch von unterwegs (35 Prozent der 18–24-Jährigen). Bei den 25–34-Jährigen sind es sogar 40 Prozent, bei den 45–54-Jährigen noch 9 Prozent, bei den 55–64-Jährigen 7 Prozent und bei den 65–70-Jährigen nur noch 4 Prozent, die Online-Einkäufe am liebsten mit dem Smartphone tätigen. Laptop und Desktop sind bei diesen älteren Zielgruppen viel beliebter.
Zwei Lücken im Shopping-Prozess
Die Studie zeigt ausserdem zwei Lücken im Einkaufs- und Bezahlprozess auf, bei denen die Nutzer sozusagen aus dem Verkaufskanal fallen. Die erste Lücke besteht zwischen der Informationsbeschaffung und dem Einkauf. Das mobile Kaufen ist weniger verbreitet als das mobile Informieren. Dies liegt daran, dass die Kundschaft nach der Online-Informationssuche immer noch gerne in stationären Läden einkauft – etwa, um die Produkte zu begutachten oder sich zusätzlich persönlich beraten zu lassen. Die Lücke deutet aber auch darauf hin, dass die Anbieter ihre mobilen Verkaufskanäle noch nicht optimal umgesetzt haben.
Die zweite Lücke besteht zwischen dem Einkaufen mit dem Smartphone und dem Bezahlen im Online-Shop. 71 Prozent der Smartphone-Shopper kramen zum Bezahlen oft ihre Bank- oder Kreditkarte aus dem Portemonnaie und geben ihre Daten von Hand ein. 42 Prozent benützen gerne Online-Bezahlsysteme wie Paypal oder Twint, nur 8 Prozent nannten als eine der normalerweise genutzten Bezahlmethoden Apple-Pay, Google Pay oder Samsung Pay. Bei 26 Prozent kommt es zu einer zeitlichen Trennung zwischen Einkaufen und Bezahlen. Diese Shopper zahlen ihre Einkäufe nicht direkt im Online-Shop, sondern per Vorkasse oder Rechnung mithilfe der Mobile-Banking-App ihres Finanzinstituts.
Die Studie «Global Mobile Consumer Survey» von Deloitte: