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Unternehmen und Märkte

Unter Druck: Schweizer Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkebranche

Bild: Pixabay

2016 bewegte sich der Schweizer Mineralwasser-Gesamtmarkt mit 964,1 Millionen Litern praktisch auf Vorjahresniveau (2015: 964,9 Millionen Liter). Der Gesamtverkauf von Erfrischungsgetränken nahm im Vergleich zu 2015 um 3,5 Prozent von 603,4 Millionen Litern auf 582,3 Millionen Liter ab. Dies teilte der Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten (SMS) kürzlich mit. Laut dem SMS bewegt sich die Branche in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld.  

Im Kalenderjahr 2016 bewegte sich der Mineralwasser-Gesamtmarkt mit 964,1 Millionen Litern beinahe auf Vorjahresniveau (2015: 964,9 Millionen Liter). Der Inlandausstoss nahm um 3,1 Prozent von 578,8 Millionen Liter auf 560,7 Millionen Liter ab. Die Exporte verringerten sich von 7,9 Millionen Liter auf 6,1 Millionen Liter, was einem Minus von 22,8 Prozent entspricht. Die Importe nahmen von 394 Millionen Liter um 3,9 Prozent auf 409'500'000 Liter zu. 99,1 Prozent dieser Importe stammten laut eidgenössischer Zollstatistik aus Italien (46,7 Prozent), Frankreich (44,0 Prozent) und Deutschland (8,4 Prozent). Der provisorisch berechnete Pro-Kopf-Konsum beläuft sich 2016 auf rund 114 Liter (2015: 115 Liter). Damit bleibt das natürliche Mineralwasser das beliebteste kalte Getränk in der Schweiz.

Erfrischungsgetränke-Konsum rückläufig
Der Gesamtverkauf von Erfrischungsgetränken nahm im Vergleich zu 2015 um 3,5 Prozent von 603’400‘000 Liter auf 582’300‘000 Liter ab. Die Inlandproduktion verringerte sich um 3,3 Prozent von 505‘800‘000 Liter auf 489’000‘000 Liter. Hingegen nahmen die Exporte von 35’300‘000 Liter auf 38’700‘000 Liter zu, was einem Plus von 9,6 Prozent entspricht. Die Importe gingen im gleichen Zeitraum von 132’900‘000 Liter um 0,7 Prozent auf 132‘000‘000 Liter zurück und machten im vergangenen Jahr 22,7 Prozent der gesamten Erfrischungsgetränkeverkäufe aus. Die Importe stammten gemäss Zollstatistik aus Deutschland (33,2 Prozent), Italien (27,5 Prozent), Frankreich (13,1 Prozent), Tschechische Republik (6,6 Prozent), Portugal (4,0 Prozent), Polen (3.7 Prozent), Österreich (3,6 Prozent) sowie anderen Ländern.

Der provisorisch berechnete Pro-Kopf-Konsum 2016 beträgt rund 69 Liter und liegt somit mehr als 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Seit 2007 hat sich der Pro-Kopf-Konsum von Erfrischungsgetränken in der Schweiz um beinahe 13 Prozent reduziert.

Wirtschaftliches Umfeld bleibt angespannt
Das wirtschaftliche Umfeld bleibt für die Getränke-Branche angespannt. Es ist eine Tatsache, dass der Konsum sowohl von natürlichem Mineralwasser als auch von Erfrischungsgetränken unter Druck ist. Die Euroschwäche und die damit einhergehende Zunahme des Einkaufstourismus und der Parallelimporte führen dazu, dass die Getränkeproduzenten gleichzeitig innovativ aber auch hocheffizient arbeiten müssen, um überleben zu können. Der Margendruck aus dem Detailhandel, das Ausbleiben der Touristen aus dem europäischen Raum aufgrund des schwachen Euros und der rückläufige Konsum in der Gastronomie sind weitere Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Namentlich der wirtschaftliche Druck auf die Gastronomie zeitigt direkte Auswirkungen auf den Verkauf von natürlichem Mineralwasser und Erfrischungsgetränken: Bei den Getränkebestel-lungen im Restaurant belegen nach der Sparte Heissgetränke (31 Prozent) das natürliche Mineralwasser (23 Prozent) und die Erfrischungsgetränke (1 Prozent) die Spitzenplätze auf der Beliebtheitsskala. Diese Werte werden auch durch eine von GastroSuisse im November 2016 veröffentlichten Umfrage bestätigt. Diese repräsentative Studie kam zudem zum Schluss, dass 5,5 Prozent aller «Getränke-Fälle» in der Gastronomie auf Leitungswasser entfallen.