chevron_left
chevron_right
Marketing und Management

Rocket Internet plant ein „Zalando für Möbel“

Die Internet-Investoren und "Zalando-Owner" bei Rocket Internet wollen aus ihrem Portal home24.de ein Zalando für Möbel machen.

Aufgepasst: Der nächste Web-Tsunami rollt an. Das Berliner E-Commerce-Schwergewicht Rocket Internet nimmt verstärkt den nächsten Markt ins Visier: Der Online-Möbelhändler Home24 hat die Marke von 500 000 Kunden erreicht. Man wolle ein "Zalando für Möbel" sein, sagte Co-Geschäftsführer Domenico Cipolla der Agentur dpa.

Home24 wirbt wie der bekannte Mode-Händler aus der Rocket-Startup-Schmiede ebenfalls mit einem kostenlosen Versand und einem Rückgaberecht. Auch ausgepackte und aufgebaute Möbel würden kostenlos abgeholt. "Unsere Rücksendequote liegt unter zehn Prozent", betonte Cippola. Sie dürfte damit deutlich niedriger sein als in anderen Bereichen des Online-Handels.

Die bisherige Entwicklung zeige, dass man durchaus auch grosse Möbel über das Internet verkaufen könne, sagte Co-Geschäftsführer Felix Jahn. Rund 40 Prozent des Geschäfts machten Polstermöbel und Betten aus. Insgesamt habe Home24 etwa 48 000 Artikel im Angebot. "Davon haben wir bis zu 20 000 mit einer Lieferzeit von bis zu einer Woche verfügbar." Das Durchschnittsalter der Käufer liege bei 44 Jahren.

Das von den Brüdern Marc, Oliver und Alexander Samwer geführte Rocket Internet ist dabei, ein internationales E-Commerce-Imperium aufzubauen. Schwerpunkte neben Europa sind Wachstumsmärkte wie Russland, Asien oder Lateinamerika. "Wir konzentrieren uns in jedem Markt auf die Einzelhandelsbereiche, in denen wir glauben, dass wir in ihnen zur Nummer eins werden können", sagte Oliver Samwer jüngst in einem dpa-Interview. So setzt Rocket auf Mode mit Websites wie Zalando, Zalora in Asien oder Lamoda in Russland, aber auch auch auf Online-Käufhäuser wie Linio in Lateinamerika oder Lazada in Indonesien.

Auch bei Möbeln sieht das Unternehmen grosse Wachstumschancen. "Der Anteil des Online-Geschäfts am Möbelhandel ist noch verschwindend gering", betonte Cipolla. "Wir glauben fest daran, dass sich im E-Commerce aufgrund der besseren Produktkompetenz immer der spezialisierte Shop durchsetzt." Zuletzt war in dem Markt bereits eine verstärkte Aktivität zu erkennen. So übernahm der amerikanische Online-Händler Fab die Firma Massivkonzept, ein deutsches Start-up für individualisierte Möbel.