chevron_left
chevron_right
Marketing und Management

Die Umsätze schrumpfen im Februar

Die Problematik des starken Frankens und schwachen Euros bleibt. Es fehlen bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Detailhandel.

Das Umsatzminus betrug im Februar unter Berücksichtigung der Feiertage und der Anzahl Verkaufstage 2,7% gegenüber dem Vorjahr. Nominal belief sich der Rückgang auf 4,1%, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Treibstoffe nicht eingerechnet, schrumpften die Februar-Umsätze real um 2,4% und nominal um 3,5%. Mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren setzen die Detailhändler real 1% weniger ab als im Februar 2014.


Weit schlechter lief das Geschäft mit Non-Food-Artikeln: Hier betrug das Minus real 3,7%. Saisonbereinigt gingen die gesamten Februar-Umsätze gegenüber dem Januar um 1,2% zurück. Seit 2003 hat es beim Detailhandels-Umsatz im Vorjahresvergleich noch nie einen so starken realen Einbruch gegeben wie im Februar 2015. Den stärksten Rückgang in diesem Zeitraum registrierten die Statistiker im September 2009 mit minus 2,6%.

 

Die Faktoren und bessere Bedingungen

Der Detailhandel habe umgehend auf den Schock reagiert, den die Aufhebung des Mindestkurses ausgelöst habe, sagte Wyss. «Das wird sich zwar verflachen, aber die Tendenz ist bedenklich. Betroffen sind Stellen, Ausbildungsplätze und auch Mehrwertsteuer-Einnahmen für den Staat.»

 

Der Februar war der erste volle Verkaufsmonat nach der Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses im Januar. Klaus Abberger, verantwortlich für Konjunkturumfragen bei der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich, mag die Zahlen eines einzigen Monats zwar nicht überinterpretieren, wie er auf Anfrage sagte.


Belastende ökonomische Faktoren gebe es aber schon, stellte er fest. Der starke Franken mache es attraktiver, im Ausland einzukaufen. Und die Diskussion, wie es ohne Mindestkurs mit der Wirtschaft und mit den Arbeitsplätzen weitergehe, verunsichere die Konsumenten und veranlasse sie zu Zurückhaltung. Als zweiten Faktor nannte Abberger das Warten auf sinkende Preise. Einige Geschäfte hätten mit Nachlässen rasch auf den Preisdruck reagiert.