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Unternehmen und Märkte

Migros verkauft Globus, Depot und Interio

Blitz und Donner am Firmament des Schweizer Detailhandels: Der Schweizer Grossverteiler Migros beabsichtigt, sich von mehreren Tochtergesellschaften zu trennen. Darunter befinden sich so illustre Namen und Marken wie Globus, Interio, Depot und m-way. Die Migros begründet die geplanten Verkäufe damit, dass sie künftig stärker in den Online-Handel investieren wolle und sich wieder vermehrt auf ihr eigentliches Kerngeschaft konzentrieren möchte.

Die Premium-Warenhaus-Gruppe Globus, das Möbelhaus Interio, der Einrichtungs- und Dekorationsspezialist Depot (Gries Deco Gruppe) sowie die E-Bike-Tochter m-way sollen bald nicht mehr integraler Bestandteil der Migros-Gruppe sein. Wie der orange Riese in einer Mitteilung erklärt, habe die Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) entschieden, entsprechende Verkaufsprozesse einzuleiten. Wann genau die prominenten Migros-Tochterunternehmen sich in neuen Händen befinden werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Einen konkreten Zeitraum für den Verkauf nannte die Migros jedenfalls nicht. Der Verkaufsprozess von der Einleitung bis zu einem allfälligen Abschluss werde je nach Unternehmen «längere Zeit in Anspruch nehmen», heisst es in der Medienmitteilung.
 

«Gut positioniert»

Gemäss Angaben der Migros habe der Konzern die betreffenden Unternehmen in den letzten Jahren «in einem anspruchsvollen Marktumfeld weiterentwickelt, so dass diese heute «gut positioniert und für die Zukunft gerüstet» seien. Gleichzeitig seien jedoch die Synergien mit dem Migros-Kerngeschäft eher gering. «Unsere fundierten Analysen haben gezeigt, dass diese Unternehmen ausserhalb der Migros-Gruppe bessere Erfolgsaussichten haben. Die Migros ist heute nicht mehr die beste Eigentümerin», sagt dazu Fabrice Zumbrunnen, Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes. «Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass wir starke neue Eigentümer finden, welche über die Basis und das Know-how für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Unternehmen verfügen.»

Wie die Migros schreibt, habe die Schweizer Detailhandels-Gruppe in den letzten Monaten eine Überprüfung seines Portfolios vorgenommen. Die Resultate dieser Überprüfung hätten gezeigt, dass die Migros für die erfolgreiche Zukunft verschiedener Tochterunternehmen im stationären Non-Food Bereich «bessere Eigentümer» sehe.

 

Fokus schärfen

Die Migros-Gruppe selbst möchte ihren strategischen Fokus schärfen. Dabei setzt sie auf eine verstärkte Profilierung im Kerngeschäft, den Ausbau des Convenience-Segments, der digitalen Vertriebskanäle und des Gesundheitsbereichs. Die Fachmärkte «Do it Garden», OBI, «melectronics», «micasa», SportXX und Bike World sollen weiterentwickelt werden. In diesem Zusammenhang prüfe die Migros auch regelmässig die Zusammensetzung ihres Portfolios auf Akquisitionen und mögliche Verkäufe. Zudem will sie Mittel freisetzen, um verstärkt in ihre strategischen Geschäftsfelder investieren zu können.