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Unternehmen und Märkte

Edeka in der Kritik

Eines der beanstandeten Motive: Otto Waalkes wirbt auf einem Plakat für den möglichst tiefen Preis.
Bild: Screenshot/Twitter

Der deutsche Detailhändler Edeka wirbt mit dem Slogan «Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten» und Tiefstpreis-Aktion zum 100-Jahr-Jubiläum eines Regionalverbandes. Das sorgt für harsche Kritik aus der Landwirtschaft.

«Wir haben kein Verständnis dafür, dass Edeka zu seinem Jubiläum nicht anderes als der ‹niedrigste Preis› einfällt», so der deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied laut Mitteilung. Man erzeuge keine Wertschätzung für Essen, wenn hochwertige Lebensmittel verramscht würden. Rukwied fordert zudem das Bundeskartellamt auf, zu überprüfen, ob Edeka erneute seine Marktmacht mit missbräuchlichen Methoden ausnutze, um seine Werbeziele zu erreichen.

Agrarministerin Julia Klöckner kann den Ärger nachvollziehen. Dass gerade Lebensmittel immer wieder für Lockangebote und für Dumpingpreise herhalten müssten, können sie nicht nachvollziehen, so Klöckner. Man dürfe sich nicht wundern, wenn die Konsumenten sich daran gewöhnten und am Schluss die Produzenten die Leidtragenden seien. Dies sei das Gegenteil von Nachhaltigkeit.

Kritik kommt auch von grüner Seite. Auf Twitter forderte Renat Künast, die Kampagne zu beenden. Wer heute noch «Geiz ist geil» bediene, habe nichts verstanden.

Aus Protest haben gemäss agrarheute.com rund 250 Landwirtinnen und Landwirte in der Nacht von Sonntag auf Montag das Edeka-Zentrallager in Wiefelstede mit ihren Traktoren blockiert. Sie zogen erst um 4 Uhr morgens wieder ab und forderte eine Entschuldigung und Beendigung der Kampagne. Ansonsten würden sie wiederkommen.